Islami(sti)sche Erziehungskonzeptionen
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Wie sieht islamische Erziehung aus? Was ist daran politisch, wenn eine muslimische Gemeinde ihren eigenen konfessionell gebundenen Kindergarten eröffnen will und einen eigenen Religionsunterricht einführen möchte? Dies sind Fragen, mit denen sich die Autorin der vorliegenden Studie auseinandersetzt. Nach dem Mord am niederländischen Filmemacher Theo van Gogh durch einen religiösen muslimischen Fanatiker haben sich die Fronten im bislang wegen seiner liberalen Einwanderungspolitik gepriesenen Holland verhärtet, und Rechtsradikale nutzten den Mord für ihre eigene politische Progapanda. Allerdings bestehen Zweifel, ob sich die Konfrontation zwischen den Forderungen islamischer Gemeinden und der Reaktion von "Reaktionären" auf einen solch einfachen Umstand reduzieren lässt. Es scheint Anzeichen dafür zu geben, dass die "Reaktionäre" sich in diesem Konfliktfall möglicherweise in den Dienst der Verteidigung liberaler freiheitlich-demokratischer Werte stellen. Am Beispiel der Untersuchung dreier muslimischer Initiativen und deren Erziehungskonzeptionen zeigt die Autorin, dass es um die Kollision unterschiedlicher Wertvorstellungen geht, die die Basis gesellschaftlichen Zusammenlebens darstellen. Wenn islamische Gemeinden Forderungen nach der Durchsetzung beziehungsweise Umsetzung eigener Erziehungskonzepte im staatlich-schulischen Bereich und/oder im Kindergarten fordern, müssen Gesellschaft und Behörden aufmerksam werden, denn es geht in solchen Fällen häufig um die Schaffung des Fundaments einer islamischen Gesellschaft, die traditionell auf der Trennung der Geschlechter beruht und bei der die Erziehung zur Mündigkeit des Individuums keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt: Die gesetzlich festgeschriebene Religionsfreiheit gerät an ihre Grenzen und muss neu definiert werden.
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