Intermediale Szenographie
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Das Theater, in seinen Spielarten als >Raumkunst<, erfährt seit der Jahrtausendwende eine merkliche Ausdifferenzierung. Angesichts des jüngsten Medienumbruchs (Stichwort: Digitalmedien, Internet) erkundet es Räume, die ihm eigentlich fremd sind. Im Spannungsfeld zwischen Bühne, dem >Realraum< sowie virtuellen oder auch telematischen Räumen werden neue Relationen erforscht: sei es im kaleidoskopischen Zusammenspiel mit Räumen von TV und Film oder >verschaltet< mit den Räumen einer (im Alltag längst omnipräsent gewordenen) Telekommunikation sowie den Netzwerken und Online-Zonen des Internet. Ein Spektrum experimenteller Spielarten zeichnet sich ab, mit denen Theater andere Medien in sich integriert - und dies nicht in erster Linie, um sie als Gestaltungsmittel effektvoll einzusetzen, sondern vielmehr, um sie intermedial zu exponieren und zum Thema zu machen.
Die sich abzeichnende Vielfalt künstlerischer Konfigurationen diskutiert die vorliegende Studie unter dem Leitbegriff Intermediale Szenographie. In einer Reihe exemplarischer Analysen - untersucht werden v.a. Arbeiten von Penelope Wehrli, Bert Neumann, Rimini Protokoll und Christopher Kondek - wird eine Revision der bisher geltenden theaterwissenschaftlichen Kategorie >Raum< unternommen, Anschlüsse an die neuere kulturwissenschaftliche Diskussion um den Raum (Spatial turn) werden disziplinübergreifend hergestellt. Bereitgestellt wird erstmals ein Ansatz zur Analyse intermedialer Szenographien, der einen differenzierenden Blick auf Spielarten eines Theaters >zwischen den Räumen< ermöglicht.
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