Inszenierung von Arbeit in Goethes "Werther". Formen von Arbeit und gegenwärtige Bezüge
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, worauf unser heutiges Arbeitsverständnis eigentlich gegründet ist und wann konkrete Entwicklungen begannen, die die Grundlage für dieses bilden. Hierfür wird mithilfe des Briefromans "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe ein Blick in das 18. Jahrhundert geworfen. Zu Beginn soll dafür auf das Thema Arbeit in Goethes "Werther" eingegangen werden. Zunächst erfolgt die Betrachtungsweise von Arbeit am Fürstenhof, die sich in Werthers Arbeit und die Arbeit innerhalb seines Umfeldes differenzieren lässt. Die Gegenüberstellung soll dazu dienen unterschiedliche Auffassungen von Arbeit zu explizieren. Anschließend wird die Arbeit Werthers als Literat und Künstler betrachtet, die in einem starken Kontrast zu der Arbeit am Fürstenhof steht und bei der fraglich ist, ob sie in das damalige Verständnis von Arbeit hineinpasst. Aus diesem Grund soll im danach folgenden Kapitel näher auf die Epoche des Sturm und Drangs eingegangen werden, die als mögliche Grundlage für den Kreativitätsimperativ im 21. Jahrhundert fungiert und Werther so im Ausblick als möglichen Fortschrittsdenker seiner Zeit hervorhebt.Gerade in Zeiten von Covid-19 macht sich bemerkbar, dass Arbeit, in Form eines Berufs, einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft in Deutschland einnimmt und ihre Ausübung durch die aktuellen Ereignisse und den Shutdown der Wirtschaft zunehmend erschwert wird. Einigen BürgerInnen ist es nicht mehr möglich ihren Beruf auszuüben, andere sind auf Technologisierung und kreative Lösungen ihrer Vorgesetzten angewiesen, um weiterarbeiten zu können, auch wenn dies nicht am üblichen Arbeitsplatz geschieht. Geld, Beförderungen und beruflicher Aufstieg scheinen momentan nebengeordnet zu sein. Das Verständnis von Arbeit befindet sich daher in einem Wandel. Im 18. Jahrhundert sorgte die Globalisierung für eine umfassende Revolution des Arbeitsverständnisses. Arbeit diene zur damaligen Zeit in erster Linie zur Selbsterhaltung und zur Mehrung von Reichtum, aber auch als menschliche Verstandesleistung, ganz im Sinne der Aufklärung, die Arbeit als einen Akt menschlicher Selbstverwirklichung durch die Anwendung rationalen Denkens verstehe. Arbeit ermögliche es den Menschen über das eigene Leben, ihre Freiheit und ihr Vermögen zu bestimmen und verleihe den Dingen, die man sich durch eigene Aktivität ermöglichen konnte, an Wert, was im Umkehrschluss allerdings zum Konsumverhalten antreibe.
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