In Wie Weit Darf Die Geschichtschreibung Subjektiv Sein? (Classic Reprint)

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Excerpt from In wie Weit Darf die Geschichtschreibung Subjektiv Sein?Hätte nun einer der begeisterten Humanisten der Renaissance die Ge schichte dieser Zeit geschrieben, er wiirde das eindringende Christenthum keinenfalls als den Träger einer neuen, grossnrtigen Entwicklungsstuß der Menschheit gewürdigt haben. Bei den Unterweisungen eines Cassian (um 420) z.b. Wie man am schnellsten die klassischen Erinnerungen ausfilgen könne, die aus dem Jugendunterrichte in der Seele hafteten und oft plötzlich anl tauchend die Andachtsstimmnng des Betenden störten, würde er sich schwer lich des Gedankens erwehren, dass erst mit der Renaissance des 16. Jahr hunderts der Geist derhienschheit in jene Bahn des Fortschritts zmücklenke, welche die barbarüche Rohheit des Christentbums ein Jahrtausend gesperrt hielt. Luther dagegen würde vielleicht den heil. Martin von Tours, viel leicht noeh mehr jenen Cassian preisen als Männer, die trotz mancher Irr thümer im Einzelnen den rechten Weg erkamten, und selbst wenn seine Natur es ihm nicht unmöglich gemacht hätte, die Persönlichkeiten. Die Motive, die speciellen Ziele eines Rntilius Numatianus, eines Sidonius und der Uebrigeu, welche das klassische Heidwthun zurückrufen wollten, mit wissenschafilicher Objectiviüt zu erfassen und darzustellen: so würde er dennoch in diesen Versuchen, den im Kampf mit dem Christenthum unter liegenden Geist des Alterthmns zu stärken, nur eine Machiuation des Teufels wider das Reich Gottes vermuthen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.