Im Schaffen genießen
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Briefwechsel zwischen Eheleuten sind etwas Besonderes, gewähren sie uns doch intime Einblicke in zwei eng verbundene Lebensläufe. Wenn dieser Austausch über vierzig Jahre besteht und die beiden sich, sofern getrennt voneinander, fast täglich schreiben, reflektieren die persönlichen Zeugnisse zudem ein Panorama ihrer Zeit. Eberhard Gothein, Kulturhistoriker und Nationalökonom, war einer der letzten Vertreter der goethezeitlichen Bildungswelt, der enzyklopädische Bildung mit einem bemerkenswerten Aktivismus verband. Seine Frau Marie Luise, ebenfalls aus dem gehobenen Bürgertum stammend, bildete sich autodidaktisch zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Persönlichkeit aus. In ihrer außergewöhnlichen Korrespondenz kommen neben persönlichen Befindlichkeiten und Erlebnissen auch kontroverse Standpunkte zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen zur Sprache. Gerade in diesen geistigen Auseinandersetzungen liegt der besondere Reiz der Briefe, die nun erstmals vollständig editiert und kommentiert vorliegen.
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