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Im Lande der Phäaken

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In früher Morgenstunde verließ ich die Stadt Korfu und wanderte hinaus in das von allen Göttern gesegnete, glanzumflossene Land, es war schon Sommer, und bald wurde die Hitze übergewaltig, mühsam wand ich mich seitwärts vom sonnigen Wege durch den Schatten der prachtvollen Oelwälder, deren Gleichen der Süden nicht wieder trägt, und gegen die Mittagsstunde machte ich völlige Rast bei einem Dorfe, an einer unter Reisenden berühmten Stelle, am Brunnen von Gasturi. Eine mächtige Platane, ein bewunderter Baum, breitet seine Aeste reichschattend über den Platz, wo das Wasser sprudelt, und weit dehnt sich hinter der offenen Schlucht, die ein Theil des Dorfes und Orangengärten füllen, das hügelige Land bis zu den kahlen Bergen, die den Blick mit kühnen und feinen Linien begrenzen. Hier warf ich mich nieder ins hohe Gras und träumte in die Landschaft hinaus. Die Sonne stand gerade über der Platane, die mich schützte, aber draußen wogte und zitterte die glühende Luft, und wie ein lebendiger Schleier wallte es weich über den mattgrünen Wäldern und über den grauen, in das Grün begrabenen Dörfern auf den Höhen, und dieser Schleier war aus Gold gewirkt, unendliche Ströme von Licht flutheten über die Erde, und dennoch standen Berge und Wald wie in dämmerndem Dunst verschwimmend vor den Augen, fast als läge Mondschein darüber. Es war so stumm im Lande wie in einsamer Mitternacht, gnädige Ruhe deckte das Leben, nicht Mensch noch Thier regte sich vor den Häusern, keines Vogels Ruf klang aus dem unbewegten Laub in das feierliche Schweigen. Mir schien, als flüsterten manchmal fast unhörbar warnend die leisen Meereslüfte den Blättern zu, wie sie vor Jahrtausenden zu dieser Stunde gethan: »Der große Pan schläft!«
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