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Kurz nachdem ich aus Rumänien kam, war ich viel unterwegs. Ich wollte mich bei Freunden melden", schreibt Herta Müller. "Aber die Ansichtskarten hatten so gräßlich mißratene Farben. Eines Tages kaufte ich weiße Karteikarten, einen Klebestift und fing an, im Zug mit der Nagelschere aus der Zeitung ein Schwarzweiß-Bild und Wörter auszuschneiden." Fortan dichtet sie mit Schere und Papier. Herta Müllers berühmte Collagen sind beides zugleich: Kunstwerk und Gedicht, Spiel und poetischer Ernst. Und unversehens taucht im geklebten Gedicht das auf, worum es eigentlich geht: die Wirklichkeit - denn "vielleicht haben auch Wörter ein schimmerndes Gemüt und betreiben Amtsmissbrauch...
Erscheint im März