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Ulrich Oevermann und Fritz Schütze erzählen davon, wie sich ihre Geschichte als Soziologen - auch vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte - nach und nach bis heute entwickelt hat. Wie sind dabei die Arbeitsweisen, Analyseansätze und -milieus entstanden, die sich mit ihrem Namen verbinden? Welche aktuellen Fragen und Problemstellungen sehen sie in Bezug auf ihre Ansätze und die gesamte Disziplin? Durch die Offenlegung der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte ihrer Arbeit treten sie zudem einer statischen und verkürzten Rezeption (man "arbeitet mit.", man "arbeitet nach.") entgegen. Wenn bestimmte Analyseansätze für die Durchführung von empirischen Studien genutzt werden, rücken die ursprünglichen Problemstellungen, die zur Entstehung dieser Ansätze führten, sowie die Bedingungen und Prozesse ihrer Entfaltung oft in den Hintergrund und bleiben verschwommen. Dies ist beispielsweise häufig der Fall, wenn es um die "Anwendung" der Objektiven Hermeneutik von Ulrich Oevermann oder der soziolinguistischen Prozessanalyse von Fritz Schütze geht. Der Band versteht sich als Beitrag dazu, einer solchen verkürzten Rezeption entgegenzutreten: Die beiden Protagonisten wurden gebeten, sich zurückzuerinnern und mündlich zu erzählen, wie sich ihre Geschichte als Soziologen - auch vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte - nach und nach bis heute entfaltet hat und dabei die Arbeitsweisen und Analysemilieus entstanden sind, die sich mit ihren Namen verbinden. Die beiden Erzählungen werden durch ein Gespräch mit Mitgliedern der Studiengruppe "Rekonstruktive Sozialforschung" ergänzt, in dem sie sich zu aktuellen Fragen und Problemstellungen ihrer Disziplin und der rekonstruktiven Sozialforschung äußern: etwa zu ihrem Verhältnis zur Linguistik, zur Arbeit in Interpretationsgruppen oder Forschungswerkstätten, zu Anwendungsbezügen für professionelles Handeln und zu aktuellen Entwicklungen im deutschen Universitätssystem.
Erscheint im Juli