Im Fluss des Symphonischen
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Man muss sich die sowjetische beziehungsweise russische Symphonie des 20. Jahrhunderts, die abgegrenzt von der westlichen Musik eine ganz eigene Entwicklung genommen hat, wie eine Schatztruhe vorstellen. Über die Geschichte der sowjetischen Musik ist bereits umfänglich publiziert worden. Dennoch scheint der Deckel dieser Schatztruhe bis heute nur wenig gelüftet, sind doch zahllose Komponisten und ihre Werke in Vergessenheit geraten. Yoffe spürt in einer aufregenden Reise voller Entdeckungen mit einer Fülle von Werkbetrachtungen der Geschichte dieses Eigenweges nach und wir machen Bekanntschaft mit wunderbaren, teilweise bis heute im Westen ungehörten Werken.Es ist weniger eine musikwissenschaftliche Untersuchung als eine Spurensuche durch ein weites Feld, die Yoffe bewusst nicht systematisch und nur bedingt chronologisch in Erzählsträngen, in Form von Essays unternimmt. Er leitet uns in Spaziergängen durch unbekanntes Terrain und mit jedem Wegstück setzt sich nach und nach gleich einem Puzzle ein facettenreiches Bild zusammen. Dabei schildert Yoffe die Geschichten hinter der Geschichte nicht ohne Witz, ohne den weder das Absurde der jeweiligen Situation noch ihr tiefer liegender Ernst verständlich würde.Als ein Quergänger zwischen den Kulturen mit einer reichen Kenntnis sowohl der russischen wie der westlichen Musiktradition gelingt Yoffe der Spagat einer Betrachtung von innen wie von außen.
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