Identifikation von Issues in der deutschen Atomkraft-Debatte
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1, 3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Issues Management & Medienanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Reaktorkatastrophe von Fukushima, die sich am 11. März 2011 infolge eines Erdbebens ereignete, hat unmittelbar eine Atomkraft-Debatte ausgelöst, die nicht nur in Japan, sondern weltweit zu beobachten ist. Auch in der deutschen Öffentlichkeit ist das Thema "Kernenergie" infolgedessen neu diskutiert worden. Die öffentliche Auseinandersetzung mit diesem Gegenstand war hierzulande eine zunehmend kritische, was sich durch den Aufschwung der Anti-Atomkraft-Bewegung und nicht zuletzt durch die politische Entscheidung der Bundesregierung zeigte, alle deutschen Atomkraftwerke einer Sicherheitsprüfung zu unterziehen und die sieben ältesten Kraftwerke mit einem Moratorium drei Monate lang stillzulegen. Diese scheinbar nicht mit der bisherigen Atompolitik zu vereinbarende Entscheidung brachte die Bundesregierung selbst in die Kritik und bedeutete darüber hinaus eine Krise für die vier großen Betreiber der Atomkraftwerke in Deutschland. Die plötzlich auftretende Krise der Energiepolitik und -wirtschaft erfordert eine genaue Analyse der öffentlichen Debatte um Atomkraft: Inwiefern hat neben der Katastrophe in Fukushima die Medienberichterstattung zu dieser Krise beigetragen? Da sich die Entscheidung für das Atom-Moratorium und die anschließende Debatte bereits wenige Tage nach dem Unglück in Japan ereignete, ist es besonders relevant, zeitnahe Medienberichte zu betrachten. Eine solche Analyse kann besonders für die an der Debatte beteiligten Akteure fruchtbar sein. Mit Blick auf deren Krisenmanagement ist eine Betrachtung der Medienberichterstattung sogar unumgänglich, um eine Evaluation der Entscheidungen und Handlungen zu ermöglichen, aber auch um mögliche Issues zu erkennen und zu steuern und um somit weiteren Krisen vorzubeugen.
Die folgende Arbeit bezieht sich ausschließlich auf die politische Krise und soll die Berichterstattung deutscher Medien während des zweiwöchigen Zeitraumes nach der Katastrophe in Fukushima analysieren. Hierfür wird zunächst der Ansatz des Issues Managements erklärt. Ausgehend hiervon wird die Methode des Term Mappings nach der Smallest Space Analysis erläutert, die es ermöglicht Issues-Debatten graphisch zu erfassen. Dies dient als Grundlage für die eigene Untersuchung der Medienberichterstattung zur Atomkraftdebatte, deren empirische Vorgehensweise im vierten Kapitel dargelegt wird. Danach sollen die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden: Lassen sich aus den Daten Issues zur Atomkraftdebatte extrahieren?
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