Ich leih mir mal ein Enkelkind

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Unsere Gesellschaft orientiert sich immer mehr an Leistung und Profit. Aber zum Glück nur zu einem Teil. Es gibt Nischen, wo liebevolles Miteinander gelebt wird, auch außerhalb eines Familienverbandes. Etwas ganz Besonderes ist es, wenn ein alter Mensch und ein Kind zusammen die Grenzen zwischen den Generationen überwinden. Wenn sie eine innige Beziehung zueinander entwickeln, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind. Für den alten Menschen ist es eine beglückende Erfahrung, die Welt des Kindes, seine Offenheit und Freude zu erleben und mit ihm zusammen die kleinen Dinge des Lebens, die er längst vergessen hatte, wieder neu zu entdecken. Für das kleine Kind ist es wertvoll, einen Menschen zu haben, der unendlich viel Zeit und Ruhe hat und sich ganz auf das Kind einlässt. Der eine Brücke baut zwischen den Generationen und dem Kind wertvolle Erfahrungen aus seinem langen Leben weitergeben kann. So können der alte Mensch und das Kind voneinander lernen und Verständnis und Toleranz füreinander entwickeln. Das Leihomaprojekt, das an vielen Orten entsteht, ist ein Modell für eine solche Möglichkeit der Beziehung. Es ist ein wichtiger Beitrag zum menschlichen Miteinander in unserer Gesellschaft. Der hier vorliegende Erfahrungsbericht einer langjährigen, begeisterten Leihoma kommt sozusagen "direkt aus dem Herzen" und zeigt, wie beglückend eine solche Erfahrung für beide Seiten sein kann.