Ibn Khaldun und das politische System Syriens - Eine Gegenüberstellung
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1, 3, Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltung: Empirische Politikfeldanalyse - Die politischen Systeme des Nahen und Mittleren Ostens im Vergleich, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die politikwissenschaftliche Debatte über die Staaten des Nahen und Mittleren Ostens ist geprägt von Beschreibungen der Entwicklungshemmnisse und Forderungen nach "Good Governance". "Good Governance" bedeutet, dass staatliche Politik nach dem Leitbild des demokratischen Rechtsstaats organisiert werden muss: Gleiches Recht, Partizipationsmöglichkeit und Schaffung von Wohlfahrt für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Geschlecht oder sozialen, ethnischen und religiösen Kategorien. Das offensichtliche Fehlen von "Good Governance" wird (parallel zu früheren Debatten zwischen Anhängern der Modernisierungs- und der Dependenztheorien) mit internen oder externen Faktoren erklärt. So sind es in der modernisierungstheoretischen Vorstellung die korrupten staatlichen Eliten, die eine Demokratisierung verhindern, um sich weiter zu bereichern. Dies wird von einigen Autoren in Bezug auf Max Weber als (Neo-)Patrimonialismus bezeichnet. Die Strategien zur Aufrechterhaltung des Patrimonialismus (und damit zur Verhinderung von Demokratisierung) werden hier unter Klientelismus zusammengefasst. Klientelismus bezeichnet die Gewährung des Zugangs zu staatlichen Ressourcen gegen politische Unterstützung, bzw. Loyalität. Die dependenztheoretische Perspektive stellt dagegen die Möglichkeiten der politischen Systeme im Nahen und Mittleren Osten zur Demokratisierung im Rahmen des ungleichen Tausches in der kapitalistischen Weltökonomie und der politischen Beeinflussung (bis hin zum Regimewechsel) durch externe Mächte in Frage. Für die Region des Nahen und Mittleren Ostens wird die USA als die zentrale externe Macht bezeichnet.
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Insofern soll hier untersucht werden, ob die Konzepte über Staat und Herrschaft von Ibn Khaldun ähnliche Erscheinungen erklären können, die unter Patrimonialismus und Klientelismus zusammengefasst werden, mit dem Unterschied, dass sie nicht als Defekt, sondern vielmehr als die Funktionsweise von Staatlichkeit angesehen werden. Dazu sollen einige Konzepte Ibn Khalduns selektiv dargestellt und erläutert werden. Selektiv bedeutet hier, dass auf eine umfassende Darstellung der gesamten Theorie und eine genaue Einordnung der hier dargestellten Konzepte in die Gesamttheorie verzichtet wird, nicht zuletzt aufgrund des Textumfangs, der dazu nötig wäre. Danach soll in einem Exkurs der Versuch von Ghassan Salamé dargestellt werden, der mit Bezug auf Ibn Khaldun die Etablierung und Entwicklung der saudischen Herrschaft erklären will.
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