Homophobie am Spielfeldrand: Spieler im Abseits
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1, 3, Fachhochschule Düsseldorf, Veranstaltung: Pädagogik / Erziehungswissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich habe mich für das Thema "Homosexualität im Profifußball" entschieden, weil der
Profifußball als Synonym für den Leistungssport in Deutschland ein Spiegelbild der
Gesellschaft darstellen kann. Im Gegensatz zur Politik, in der dies schon lange kein
Tabuthema mehr ist, wofür der langjährige amtierende Bürgermeister von Berlin
Klaus Wowereit ein gutes Beispiel bietet, gibt es in der Parallelwelt Fußball nur
vereinzelt Profis, die den Mut haben, zu ihrer Sexualität zu stehen. Folgt man den
gängigen Statistiken, so müsste sich jedoch auch dort zwischen 5 und 10% der
Männer vom eigenen Geschlecht erotisch angezogen fühlen (Blaschke, 2008, S. 10).
Im Laufe der Arbeit wird deutlich, welchen Einfluss der Profifußball auf die
Gesellschaft hat und wieso dieser kein Hort der Diskriminierung sein darf.
In meiner Arbeit werden die möglichen Ursachen untersucht, die zu einem
Versteckspiel der Leistungssportler führen, die Idole der Gesellschaft sind und doch
die Konsequenzen eines Outings fürchten müssen. Ein passendes Beispiel ist der
ehemalige Jugendauswahlspieler Marcus Urban, der in seinem Buch "Versteck
Spieler" die Konflikte darlegt, die einen Menschen begleiten, der nicht zu seiner
Sexualität stehen kann, will oder darf. Mit seiner Offenheit stellt er einen Einzelfall
dar.
Auf die Frage des "SPIEGEL" an Frank Schneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Aachen, ob auch
homosexuelle Sportler seine Dienste in Anspruch nehmen und inwieweit
zunehmende psychische Krankheiten mit der Sexualität des Sportlers im
Zusammenhang stehen, erwiderte er: "Natürlich, häufig sind es Fußballer. Aber die
sind ja nicht wegen ihrer sexuellen Neigung psychisch krank. Der Umgang mit
Homosexualität, bei manchen der Zwang, sie verheimlichen zu müssen, kann aber
unter Umständen einer der Auslöser sein." (SPIEGEL, Nr.31, 01.08.2011, S. 114) Die
Aussage deutet an, wie sehr Homosexualität zumindest im deutschen Profifußball
verbreitet zu sein scheint und wie stark viele dieser Sportler unter dem Versteckspiel
leiden. Was aber ist dann der Grund dafür, dass diese Sportler sich nicht öffentlich zu
ihrer sexuellen Neigung bekennen und so die Last der Heimlichkeit von sich werfen?
Ist es einfach der fehlende Mut, die erwartete Haltung der Teamkollegen oder erhöht
sich gar im Folgenden der Druck einer Öffentlichkeit auf sie, die zwar Toleranz fordert, aber diese Spieler trotzdem nicht als gleichberechtigten Mannschaftsteil
auffasst?
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