Hinter Mauern
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Viele psychiatrische Kliniken in der Schweiz beherbergen einen Fundus an historischen Fotografien, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen und die bis anhin noch nie untersucht wurden. Glasdiapositive und -negative, lose Papierabzüge und Fotoalben gewähren faszinierende Einblicke in die Zeit der Modernisierung dieser Einrichtungen - und zugleich in die Geschichte der Fotografie. Das damals neue Medium wurde von Psychiaterinnen und Psychiatern eingesetzt, um Diagnosen anhand von Merkmalen zu erfassen, aber auch, um der Öffentlichkeit das Leben hinter Anstaltsmauern näherzubringen. Mit zunehmend handlicheren Kameras konnten auch die bescheidenen Freizeitaktivitäten, Festivitäten und kreativen Freiräume festgehalten werden.
Das Buch Hinter Mauern und die gleichnamige Ausstellung in der Sammlung Prinzhorn (Heidelberg), im Thurgauer Kunstmuseum (Warth) und im Schweizerischen Psychiatrie-Museum (Bern) machen diese Zeitzeugnisse nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die Autorinnen und Autoren kritisch die Verwendungszwecke des Mediums Fotografie in der Psychiatrie.
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