Hightech des 18. Jahrhunderts
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Mehr als 260 Jahre nach seiner Eröffnung zählt das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth heute zu den schönsten und besterhaltenen Barocktheatern weltweit. Der Zauber einer Inszenierung, wie ihn das Publikum zur Blütezeit des Hauses erleben konnte, ist leider für den heutigen Besucher nicht mehr greifbar, da die letzten Reste der barocken Bühnentechnik dem Fortschrittsdenken der 1960er Jahre zum Opfer gefallen sind. Der Maschinenaufwand muss zur Markgrafenzeit allerdings immens gewesen sein. Die Zuschauer sollten durch geschickten Einsatz von Bühnentechnik verblüfft werden. Mit einfachen Materialien wie Holz, Leinwand, Seilen und Gestein realisierten die damaligen Bühnenmeister in einer Zeit noch vor der Industrialisierung vielfältige optische und akustische Effekte. Beispiele sind der Bühnenbildwechsel auf offener Bühne oder auch Regenprasseln und Donnergrollen. Damit schufen sie Hightech des 18. Jahrhunderts. Eine sorgfältige Quellenanalyse bildet den Ausgangspunkt für die Rekonstruktion der Effekte und Maschinen, die im Bayreuther Opernhaus zum Einsatz kamen. Hierbei werden Überlieferungen aus der Barockzeit ausgewertet, bisher unveröffentlichte Gebäudepläne des Markgräflichen Opernhauses präsentiert und Vergleiche zu anderen - teilweise noch erhaltenen - Barocktheatern gezogen. Die Archivrecherchen brachten auch sensationelle Fotografien des Opernhauses zum Vorschein, darunter die bisher verschollen geglaubte älteste Aufnahme des Innenraumes. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ausstattung des Markgräflichen Opernhauses den Bühnen der großen europäischen Höfe in nichts nachstand.
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