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Mit 74 Jahren, ein Jahr vor ihrem Tod, wird der Dichterin Hilda Doolittle eine grosse Ehre zuteil: als erste Frau wird sie von der American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet. H.D., wie sie von Ezra Pound, dem Gefährten ihrer Jugend und Verehrer ihrer frühen Dichtung, genannt wurde, eine Kennerin der antiken Literatur und der Psychoanalyse durch Sitzungen mit Sigmund Freud, eine Pionierin in der Erkundung von männlichen und weiblichen Genderrollen und Teil der Londoner Bohème, fährt zur Preisverleihung - und begegnet dort der letzten Liebe ihres Lebens, einem dreissig Jahre jüngeren Mann. Die Gedichte von 'Hermetic Definition' legen von dieser Begegnung Zeugnis ab, sie setzen die Liebe als Zwiegespräch der Poesie in Gang. Die posthum veröffentlichte Gedichtsammlung steht wie keine zweite für H.D.s lebenslange Suche nach der Komplementarität von Literatur und Leben, Mythologie und Poesie, Lust und Liebe.
H.D. (Hilda Doolittle), geboren 1886 in Pennsylvania, gestorben 1961 in Zürich, lebte ihr Leben im Zentrum der modernistischen Bewegungen in London und am Genfersee. Zu ihren Freunden und Bewunderern gehörten Ezra Pound, D. H. Lawrence, Marianne Moore und Robert Creeley. Sie hat mehrere autobiographische Romane verfasst und eine große Zahl von Gedichten. Durch ihre Lebenspartnerin Bryher war sie als Schauspielerin auch an der Entwicklung des modernen Kinos beteiligt.
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