Heinrich von Kleists "Michael Kohlhaas" im Zwiespalt zwischen Recht und Gerechtigkeit
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Literatur der Romantik, Note: 1, 0, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Kriminalanthropologie: Repräsentation von Kriminalität und Strafverfolgung in Literatur und Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Soziale Gemeinschaften beschäftigen sich seit Jahrhunderten mit einem Aspekt, der entscheidend zur Gestaltung ihres Zusammenlebens beiträgt - mit der Frage nach
Recht und Gerechtigkeit. Anfangs drückte Gerechtigkeit allein die Übereinstimmung mit dem geltenden Recht aus. Seit längerem rückt gleichermaßen ihre moralische Bedeutsamkeit stärker in den Vordergrund. Aus objektiver Sicht wird hierbei die inhaltliche Richtigkeit des Rechts sowie subjektiv die Rechtschaffenheit eines Menschen betrachtet. So scheinen beide in einem kausalen Zusammenhang zu stehen. Der Mensch als moralisches Wesen handelt nach den inhaltlichen Vorgaben ihm bekannter Rechte. Die Rechte selbst sind mitunter Ergebnis der Vorstellungen einer moralischen Wertegemeinschaft. Dabei ist das Verlangen nach Gerechtigkeit allen Kulturen gleich. In diesem Sinne spricht Otfried Höffe ferner von der "gesamte[n] Menschheit als eine[r] Gerechtigkeitsgemeinschaft", der gemein das Gleichheitsgebot ist. Demnach sollte jedem dasselbe Recht geschehen, unabhängig
von seiner Person. Ein Zeugnis für die literarische Auseinandersetzung mit dem Thema Recht und Gerechtigkeit bildet bis heute Heinrich von Kleists 1810 veröffentliche Charakternovelle "Michael Kohlhaas". Den Protagonisten Michael Kohlhaas und sein Verbrechen wählte Kleist nach einem historischen Vorbild aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, dessen Geschichte er nutzte, um ein Werk zu schaffen, welches Recht und Unrecht, Verbrechen und Strafe in einen großen geistigen Zusammenhang stellt. Gegenstand dieser Hausarbeit wird es sein, die Momente des Verbrechens in Augensche
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