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Hegel und der Gottesbeweis im Proslogion Anselms von Canterbury

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Die Hauptfrage der vorliegenden Arbeit ist, warum Hegel in seiner Begriffslogik den Anselmschen Gottesbeweis im Vergleich mit den verschiedenen Versionen des ontologischen Gottesbeweises von Descartes, Spinoza und den wolffianischen Philosophen hervorgehoben hat, insbesondere wenn er den Übergang des ontologischen Gottesbeweises vom Begriff Gottes zu dessen Dasein mit dem Übergang vom subjektiven Begriff zum Objekt in der Lehre vom Begriff vergleicht. Diese Frage beantwortet die vorliegende Arbeit, indem sie zeigt, wie Hegel die im ontologischen Gottesbeweis vorausgesetzte Einheit des Begriffs und des Seins beurteilt, und ebenso auch besonders wie er den Begriff der Subjektivität im Anselmschen Gottesbeweis bestimmt. Um Hegels Beurteilung zu verdeutlichen, gliedert sich die vorliegende Untersuchung in zwei Teile. Der erste Teil vertritt die Ansicht, dass Hegels Auseinandersetzung mit den traditionellen Gottesbeweisen und ihrer Kantischen Kritik beabsichtigt, die ihnen zugrunde liegenden Gedanken zu bewerten. Die Untersuchung legt den Schwerpunkt darauf, warum und in welchen Kontexten der Objektiven Logik Hegel den ontologischen Gottesbeweis kritisiert und auch positiv beurteilt. Hier kann man sehen, dass Hegel sich mit dem metaphysischen Begriff Gottes als dem Inbegriff aller Realitäten und seiner Kantischen Kritik auseinandersetzt. Mit seiner Auseinandersetzung mit dem ontologischen Gottesbeweis bezweckt er aber, nicht nur die mangelhafte Ausführung dieses Beweises und ihre Ursache aufzudecken, sondern auch den ihm zugrunde liegenden wahrhaften Grundgedanken seinem Wert gemäß zu bestimmen. Der zweite Teil behandelt, warum Hegel den Gottesbeweis des Proslogion in den Anmerkungen zu § 140 der Enzyklopädie von 1817 und auch zu § 193 der 2. und 3. Auflage der Enzyklopädie (1827 u. 1830) einführt und wie er das Argument Anselms bewertet. Abgesehen davon, dass Hegel die Bedeutung des Anselmschen Gottesbeweises von anderen Versionen des ontologischen Gottesbeweises unterscheidet, kritisiert er generell den traditionellen ontologischen Gottesbeweis bzw. das Anselmsche Argument des Proslogion. Der Mangel in diesem ontologischen Beweis ist, dass das Sein Gottes in ihm schon vorausgesetzt ist, ohne es zu beweisen. Die Form des Beweises wird auch als ein Verstandesschluss oder ein Formalismus kritisiert. Eine besondere Bedeutung des Anselmschen Arguments für seine Subjektive Logik sieht Hegel aber darin, dass er einen wesentlichen Gedanken in Anselms Beweis findet, den er im ersten Abschnitt seiner Subjektiven Logik zeigen wollte, nämlich dass es der Begriff des Begriffs ist, der die Einseitigkeit seiner Subjektivität aufhebt und seine Wahrheit aus sich selbst in der Idee, nämlich in der Einheit des Begriffs und des Seins, begründet. Aus Hegels Behauptung, dass Anselms Beweisverfahren mit dem Übergang vom subjektiven Begriff zum Objekt eine bestimmte Ähnlichkeit hat, hat die vorliegende Arbeit nicht den Schluss gezogen, dass Hegel einen ontologischen Gottesbeweis an dieser Stelle des Übergangs vom subjektiven Begriff zum Objekt in seiner Begriffslogik durchführt. Nach Hegel hat das Anselmsche Argument nicht vollständig von der Natur des Begriffes und seiner immanenten Dialektik gezeigt, dass der subjektive Begriff an ihm selbst die Tätigkeit ist, seine Einseitigkeit der Subjektivität aufzuheben und durch sich selbst seine Objektivität aufzuzeigen.
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