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Hat die Fundamentalpoetik wirklich ausgespielt? Anwendungen für eine Theorie der Komparatistik

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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: keine, Kyoto Sangyo University (German Department), Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder literarische Vergleich benötigt Konstanten, die allgemeiner sind als einzelne "Meisterwerke" und zugleich spezieller als Themen, Topoi, Stilarten etc. Wenn Komparatistik mehr untersuchen will als Ideen- und Stilgeschichte, muss sie sich an dem Phänomen der literarischen Gattungen orientieren. Die "Fundamentalpoetik", entstand nach dem 2. Weltkrieg im deutschsprachigen Raum, wurde aber durch die "soziologische" Richtung bald wieder verdrängt. Dabei lässt sich zeigen, dass beide sich gegenseitig ergänzen und somit die historische mit der "synthetischen" (oder systematischen) Betrachtungsweise verbinden können. Die Fundamentalpoetik ist in vielem missverstanden worden, z.B. hinsichtlich der Verbindung von dichterischen "Grundhaltungen" mit ihren Ausprägungen in sprachlichen Merkmalen. Diese bisher unklar gesehenen Zusammenhänge (zwischen Autor, Gattung, Werk und Publikum) werden durch die "Schichtenpoetik", die sich etwas früher ausgebildet hatte, erklärt. Vor einer Nutzbarmachung der Fundamentalpoetik für eine Theorie der Komparatistik müssen diese Missverständnisse ausgeräumt werden. Teilweise ist die Fundamentalpoetik auch revisionsbedürftig, wie z.B. hinsichtlich der Zahl der sogen. "Grundhaltungen". Analog der strukturellen Linguistik sucht eine auf Fundamentalpoetik basierende Komparatistik nach "Grundmustern" in unserer sprachlichen Bewältigung der Welt, indem sie einen Mittelkurs zwischen dogmatischem Formalismus und theoriefeindlichem Historismus steuert. (Vortrag vor dem Jap. Germanistenverband, Okinawa Kokusai Daigaku, 6.12.1997)
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