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Hassen kann ich nicht

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Zwischen alten Papieren findet Erling Rimehaug in einer roten Blechdose ein Neues Testament. Darin sind mit Bleistift Stichworte eines Tagebuchs notiert aus der Haftzeit in einem deutschen Zuchthaus mit Hinrichtungsstätte. Diese Aufzeichnungen gehören seinem Schwiegervater, dem norwegischen Geistlichen und Widerstandskämpfer Olav Brennhovd: Einem Repräsentanten der Kirche, den die Nachwelt schnell vergessen hatte. Einer Person, die selbst seine Familie kaum kannte. Einem Mann, der Juden rettete, und sich dennoch nach seiner Rückkehr aus der Haftanstalt auch für seine Feinde einsetzte. Brennhovd hatte sein Leben unter das Motto gestellt: Hassen kann ich nicht. Obwohl die Erlebnisse in den Kriegsjahren, die Haft und die Folter während der Verhöre tiefe Spuren in ihm hinterließen, kehrte Olav Brennhovd nach Kriegsende nicht nach Norwegen zurück. Er ging als Seelsorger in deutsche Kriegsgefangenenlager und setzte sich vor allem bei der Jugend für vorbehaltlose Völkerverständigung ein. Als Mitinitiator des Vereins "Internationale Studentenfreunde" gründete er im Sommer 1948 in Göttingen das erste internationale Studentenheim in Westdeutschland mit dem verpflichtenden Namen "Fridtjof-Nansen-Haus". In den 25 Jahren seiner Tätigkeit lebten Tausende von Studierenden aus mehr als 60 Nationen als Bewohner oder Gäste in dem Heim in der Merkelstraße 4, einem Haus, "in dem der Hass keinen Zutritt hatte". Die deutsche Ausgabe der Biografie von Olav Brennhovd enthält auch Fotos sowie Texte zu Fridtjof Nansen und zum Fridtjof-Nansen-Haus. Das Werk macht das bemerkenswerte Leben von Olav Brennhovd und sein Eintreten für internationale Verständigung und Zusammenarbeit lebendig. Sein Anliegen hat nichts an Aktualität verloren und sein Wirken ist bis heute spürbar.
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