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Jeannette Fischer untersucht die Antriebe, die zu Hass und zu hasserfüllten Handlungen führen. Hass gegen andere beginnt als Selbsthass. Dieser wiederum hat seine Ursache in Schuldgefühlen, die bereits in der Kindheit in uns ausgelöst wurden. Um unseren Selbsthass loszuwerden, projizieren wir ihn auf Sündenböcke. Dann trägt der Sündenbock die Schuld und kann dafür auch bestraft werden. Das Opfer/Täter- und Schuld/Unschuld-Narrativ ist ein dominantes Muster in unseren Handlungen und Diskursen, wir sind dessen Gefangene. Und es zeigt sich nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch im gesellschaftlichen und politischen Zusammenspiel. Wir können Hass nicht beseitigen, indem wir ihn verurteilen, verabscheuen, ja gar hassen. Veränderung ist erst möglich, wenn wir den Teufelskreis verlassen und das ausleuchten, was zu seiner Entstehung führt.
Jeannette Fischer examines what it is that leads to hate and to hateful actions. Hatred against others begins as self-hatred. This in turn has its cause in feelings of guilt that were already triggered in us in childhood. To get rid of our self-hatred, we project it onto scapegoats. Then the scapegoat bears the guilt and can be punished for it. The victim/perpetrator and guilt/innocence narrative is a dominant pattern in our actions and discourses, we are held prisoners by it. And it shows up not only at the personal level, but also in social and political interactions. We cannot eliminate hate by condemning it, abhorring it, even hating it. Change is brought about only by leaving the vicious circle and making clear what leads to its creation.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen