Handbuch der Tabakkunde, des Tabakbaues und der Tabakfabrikation
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Unter der Fermentation des Tabaks wird ein Gärungsprozess verstanden, der die getrockneten Tabakblätter in einen lager- und verbrauchsfähigen Zustand bringen soll. Bei der Fermentation setzen sich chemische und enzymatische Prozesse fort, die bei der Reife des Blattes beginnen und in der Trocknung weitergehen. Die Fermentation ist ein biotechnischer Veredelungsprozess, bei dem Reaktionen ablaufen, die durch blatteigene Fermente, mikrobiologische Vorgänge und chemische Reaktionen ausgelöst werden. Die Fermentation führt zum Abbau unerwünschter Eiweiße und Pflanzenschutzmittelreste, dient dem Farbausgleich und der Verminderung von Nikotin und Rauchkondensat und fördert die Aromabildung. Je nach Sorte, Jahrgang, Erntekategorie und Reifegrad des Blattes, Trocknungsverfahren und vorgesehenem Verwendungszweck wird der Fermentationsprozess gesteuert. Der Gärungsvorgang setzt beim Tabak meist von selbst ein, wenn ein Stapel von mindestens acht Kubikmeter Rohtabak zusammengesetzt wird. Erstes messbares Anzeichen ist dabei das Ansteigen der Temperatur innerhalb des Stapels.
Tabak ist eine Pflanze der Subtropen mit hoher Wärmebedürftigkeit und geringer Kältetoleranz. Unter 15 °C ist das Wachstum gehemmt, bei 0 °C werden die Blätter geschädigt, bei -3 °C sterben die Pflanzen. Für einen guten Wuchs benötigt die Tabakpflanze neben Wärme genügend Feuchtigkeit, dies sind allerdings auch die besten Voraussetzungen für die verbreiteten Krankheiten des Tabaks. (Wiki) Der vorliegende Band ist mit 100 S/W Abbildungen illustriert.
Nachdruck der 4. Auflage der historischen Originalausgabe von 1920.
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