Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance
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Ein neues Standardwerk zur Renaissancephilosophie, das entlang dem Fächerkanon der humanistischen Gelehrten, den studia humanitatis, gegliedert ist: Sprache (Grammatik, Dialektik, Rhetorik), Ethik, Politik, Historik, Poetik. Hinzu kommen ein Kapitel zur Naturtheorie sowie eines über die Liebe, die ein Grundthema der Renaissance war. Drei gesonderte Abschnitte zu Francesco Petrarca, Nicolaus Cusanus und Marsilio Ficino runden das Werk ab.
Zu Beginn seiner Abhandlung 'Über das einsame Leben' (De
vita solitaria) schreibt Francesco Petrarca 1346: 'Niemand schafft es,
lange unter Wasser zu leben. Es ist unausweichlich, dass er auftaucht
und das Antlitz, das er verbarg, offen zeigt.' René Descartes dagegen,
in seinen Cogitationes privatae, notiert dreihundert Jahre später: 'Wie
die Komödianten [...] Masken anziehen, so schreite ich, der ich am
Schauspiel dieser Welt [...] teilzunehmen gedenke, mit einer Maske bedeckt
voran.' - Einmal die offene, einmal die verdeckte Konfrontation:
bei Petrarca ein Ich, das sich schrittweise erst aus dem mittelalterlichscholastischen
Gefüge herauswindet, bei Descartes ein selbstbewusstes,
aber skeptisches Subjekt, das sich angesichts der Erfahrungen der Inquisition
lieber verdeckt auf die Bühne des Theatrum mundi begibt.
Zwischen diesen beiden Selbstentwürfen liegt eine komplexe geistesgeschichtliche
Entwicklung, der Thomas Leinkauf in seiner großangelegten,
materialreichen Studie zur Philosophie des Humanismus und
der Renaissance zwischen 1350 und etwa 1600 detailliert nachgeht. Auf
allerhöchstem Niveau, dabei die historischen Grundbedingungen wie
die rasante Wissensentwicklung und Weltexploration, Protestantismus
und Konfessionalisierung, aber auch Faktoren wie die Ausbreitung der
Pest und die Rivalität zum kirchlichscholastischen
Denken im Blick
behaltend, beschreibt das Werk die faszinierende, komplizierte, von gegensätzlichen
Kräften und Denkschulen vorangetriebene Entwicklung
hin zum modernen Denken.
Eine Einleitung, ausführliche Register und eine Bibliographie erschließen
das Werk.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen