Grundrechtliche Spannungslagen am Lebensende
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Die Sterbehilfe ist kein Bereich, der nur die Strafrechtswissenschaft anginge. Gerade im Verfassungsrecht ergeben sich für das Selbstbestimmungsrecht, den Schutz des Lebens und das Maß an mitmenschlicher Solidarität, die der Einzelne dem Sozialstaat abverlangen kann, kaum behandelte Fragen.
Ausgehend von den Grundrechten des Betroffenen werden die Möglichkeiten einer Legalisierung aktiver Sterbehilfe untersucht und die bereits praktizierte passive und indirekte Sterbehilfe in das verfassungsrechtliche Koordinatensystem aus Selbstbestimmung und Lebensschutz bzw. Leistungsansprüchen und sozialstaatlicher Leistungsfähigkeit eingeordnet. Ebenfalls zur Sprache kommt die umstrittene Ernährungseinstellung bei Wachkomapatienten. In kritischer Auseinandersetzung mit den dazu bis hinauf zum BGH ergangenen Entscheidungen werden verfassungsrechtliche Zweifel an der Zulässigkeit der derzeitigen Praxis angemeldet. Insgesamt erweist die Untersuchung aber doch, dass durchaus Raum für Reformen bestünde.
Die Arbeit richtet sich an jeden, der sich mit den Rechtsproblemen am Lebensende aus verfassungsrechtlicher Sicht beschäftigen muss.
Der Autor ist Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn.
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