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Grenzen einer zeitkritischen Exegese und die Funktion des Mythos in Gerhart Hauptmanns "Iphigenie in Aulis"

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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: "Bombengeschwader dröhnen. Sturzkampfflieger heulen. Luftminen krachen. Alles vom Tonband. Dazu ein Bild vom zerstörten Dresden und die Projektion von Hauptmanns Klage über die zerbombte Stadt. [...] Soweit wäre es gut gewesen. Was niemand bezweifelt - dass hinter Hauptmanns Darstellung der Fabel vom Götterfluch über dem Haus der Atriden die Schrecken des Weltkrieges stehen - kann man einem Publikum, das man für begriffsstutzig hält einhämmern. [...] Nachdem der Krieg mit der ersten Tragödie [Iphigenie in Aulis] zu Ende war, fragte sich der ratlose Zuschauer, weshalb Granatenlärm das Haus erschüttert, wenn eine Frau ihren Mann, wenn ein Sohn seine Mutter umbringt." Mit diesen kritischen Worten reagiert der Feuilletionist Rolf Michaelis auf die 1962 im Theater am Kürfürstendamm erstmals uraufgeführte Inszenierung der Atriden-Tetralogie Gerhart Hauptmanns unter dem damaligen Intendanten Erwin Piscator. Unter dem Titel "Bomben über Delphi" schließt er sich dem Tenor der zeitgenössischen Theaterkritik an. Darin ist von einer zwanghaften Politisierung, einer gewaltsamen Brechung der originalen Vorlage, dem verloren gegangenen Wiedererkennungswert des Stücks, gar von einem Relikt der hochpolitisierten Zwanziger Jahre die Rede. Mit dem Alterswerk von Hauptmann habe dieses Stück nur noch wenig gemein, so das allgemeine Echo in der damaligen Medienlandschaft. Ein Blick in das Theaterprogramm nimmt die von Piscator vorgenommene Interpretation und angenommene Intention des Stücks vorweg. [...]
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