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GREIZ - Stadt der Gründerzeit

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5.5.4 Haus "Carolinenstraße" Nr. 36: Das Haus "Carolinenstraße" Nr. 36 hat zwei Fassaden. Da es auf der Südseite eine Einfahrt zum Grundstück besitzt, konnte diese Seite des Gebäudes als Fassade gestaltet werden. Man sieht aber einen starken Unterschied. Gegenüber dem Dekor der Straßenseite wurde die Schmückung der Seitenansicht deutlich abgeschwächt. (Bild 1) - Die Straßenfassade hat drei Stockwerke und vier Fensterzüge. Das Portal befindet sich auf der Rückseite im Hof. - Im Zuge einer Restaurierung wurden sämtlichen Dekors eine dunkle Farbe gegeben. Gegenüber der hellen Grundfarbe kontrastieren die Dekors sehr stark. (Bild 2) Das Gebäude wurde im Jahr 1888 erbaut. (Blase) - Das flache Dach des Bauwerks ist nicht zu sehen, es wird von einer Brüstung verdeckt. Das Hauptgesims wird von Konsolen in Volutenform gestützt, die ein Scheingebälk darstellen. Die Restaurierung des Hauses ist schon einige Jahre her. Der Putz beginnt bereits abzubröckeln. (Bild 3) Auf der Beletage prangt eine dreifach verkoppelte Fensteranlage. Das mittlere Fenster ist verblendet und wurde als Standplatz für eine Skulptur gestaltet. Eine großzügige Verdachung überspannt die gesamte Anlage. (Bild 4) - Das Parterre des Hauses ist mit Ritzblöcken verziert. Die dort platzierten Fenster haben gestufte Einfassungen. Auf den Schlusssteinen prangen Frauenmasken. (Bild 5) Die Einfassung der Parterrefenster ist schlicht gehalten. Sie wirkt aber durch ihre gestufte Vertiefung. (Bild 6) Diamantblöcke schmücken das Parterre. (Bild 7) Die Frauenmasken, die sich auf den Schlusssteinen der Parterrefenster befinden, sind standardisierte Dekorteile, die sich wiederholen. Trotzdem sind sie kunstvoll gefertigt und haben Ausstrahlung. (Bild 8) - Man kann der Frauenmaske eine faszinierende Wirkung nicht absprechen. Sie stellt wohl eine Göttin der Fruchtbarkeit dar. Im Haar trägt sie einen Kranz von Früchten. Ihr schönes Gesicht strahlt Selbstbewusstsein aus. Der Blick ist in die Ferne gerichtet. (Bild 9) - Die Einfassung eines Einzelfensters der Beletage präsentiert sich in klassischer Schönheit: eine auf Konsolen ruhende, auskragende Sohlbank, flankierende schlanke Säulen mit Ritzdekor, ein monolithischer Sturz und eine Verdachung mit Konsolen. Die Einfassung ist aus Putz und Stuck geformt. Der Anstrich aus jüngerer Zeit kontrastiert zu stark von der Grundfarbe der Fassade. Dennoch beeindrucken die edlen Formen des Fensters. (Bild 10) - Am Gittertor der Einfahrt hat sich eine geschmiedete Volute erhalten. Sie zeugt von der glanzvollen Schmiedekunst der Gründerzeit. (Bild 11) - Das Bauwerk ist ein stattliches Gründerzeitgebäude mit verputzter Fassade. Verputzte Häuser haben eine völlig andere Wirkung als Rohbauten. Trotzdem gehören sie der gleichen Stilgruppe an. Bei einer Restaurierung wäre zu wünschen, dass die Farbunterschiede nicht zu kontrastreich ausfallen.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen

Preis

65,00 CHF