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Wie kann man durch die Straßen im alten Königsberg spazieren, aber dabei jede
der sieben Brücken über die Pregel nur ein einziges Mal überqueren? Wie viele
Farben braucht man, um eine Landkarte einzufärben, ohne dass zwei benachbarte
Länder dieselbe Schattierung erhalten? Wie lässt sich das Mysterium der "drei
verschachtelten Vierecke" lösen, das sich der berühmte Autor von Alice im
Wunderland, Lewis Carroll, ausgedacht hat? All diese Rätsel, von denen die
Liebhaber mathematischer Spiele zweifellos begeistert sind, haben einen Punkt
gemeinsam: Sie können mit Hilfe der Graphentheorie gelöst werden.
Dieser Zweig der Mathematik ist sicher nicht der bekannteste. Doch trotz seines
spielerischen Charakters ist er einer der raffiniertesten und der am häufigsten
verwendeten Konstrukte. Denken Sie nur daran, wie man damit so komplexe
Probleme wie die Planung der Müllabfuhr, die Optimierung von industriellen
Fertigungsprozessen oder den Entwurf elektronischer Schaltungen lösen kann.
Die Graphentheorie schafft eine neue Denkweise, entstanden durch den Wunsch,
hochkomplizierte Fragen visuell darzustellen und damit das Wesentliche vom
Überflüssigen zu trennen. Diese Suche nach der Einfachheit macht ihre ganze
Schönheit und ihre Kraft aus.
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