Gottes Wort in Florenz. Girolamo Savonarolas Aufstieg zum Propheten von Florenz und ein Vergleich mit der protestantischen Reformation in Genf
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Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: summa cum laude, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Masterarbeit untersucht Girolamo Savonarolas Aufstieg und sein Wirken in Florenz zwischen 1492 und 1498. Das Ziel dabei ist nicht eine voll umfassende chronologische Aufarbeitung der Ereignisse, sondern die Untersuchung der Umstände, die zu seinem Aufstieg beitrugen, sowie des Einflusses, den er und seine Anhänger auf das politische, religiöse und soziale Leben in Florenz am Ende des Quattrocento ausübten. Seine Kritik an Päpsten und Herrschern, seine angestrebte Ordensreform, seine Forderungen nach einer ganzheitlichen Reform des Lebens sowie seine Visionen von Florenz als "Neues Jerusalem" finden sich in ähnlicher Weise bei den späteren Reformatoren wieder.
In einem Punkt ging Savonarola sogar noch weiter: Er sah in seiner Wirkungsstadt Florenz nicht nur ein ¿Neues Jerusalem¿, das der restlichen Welt als gutes Beispiel dienen werde ¿ vielmehr verkündete er, dass Florenz als Zentrum der Erneuerung der Christenheit auserwählt sei und von dieser Stadt aus die gesamte Welt erlöst werde. Nebst einer Untersuchung der Gründe von Savonarolas Aufstieg zum Propheten von Florenz werden deshalb durch einen Vergleich von Gemeinsamkeiten und Unterschieden konkrete Gründe für eine Widerlegung dieser Vorläuferthese präsentiert. Zur Eingrenzung wird als direktes Gegenbeispiel Savonarolas und seiner Bewegung in Florenz die Reformation unter Johannes Calvin ab 1541 in Genf gewählt. Trotz unterschiedlicher theologischer Verständnisse erhoben beide den Anspruch auf eine ganzheitliche Reform aller Lebensbereiche.
In vergleichenden Querschnitten werden Parallelen und Unterschiede der Piagnoni-Bewegung und ihres Anführers in Florenz zwischen 1492 und 1498 mit der protestantischen Reformation in Genf in den Jahren 1541 bis zu ihrer Etablierung 1555 untersucht. Zur weiteren Eingrenzung orientiert sich der Vergleich an vier ausgewählten Leitmotiven:
Notwendigkeit einer Reform (Bestandsaufnahme der Krise), Verständnis einer gottgewollten politischen Ordnung und Rolle des geistlichen Anführers, Teilnahme am Politprozess, Verchristlichung des Alltagslebens, damit verbundene Reformen des sozialen und religiösen Alltags und daraus resultierende Unterstützung und Widerstände
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