Gott und die Schrift Gottes
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Die Heilige Schrift gäbe es nicht, wenn sich der dreimal heilige Gott nicht offenbart hätte. Aber er hat "vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet" (Hebr 1, 1) und in den "letzten Tagen zu uns durch den Sohn" (1, 2). Dieses Reden Gottes ist die Voraussetzung und der Grund für die Verschriftung. In der Worthaftigkeit der Offenbarung Gottes liegt die Notwendigkeit ihrer Verschriftung begründet.
Die Heilige Schrift ist nach und nach entstanden. Der Entstehungsprozess hat die Bildung des Kanons des Alten und Neuen Testaments nach sich gezogen.
Das Spezifikum der Schrift Gottes ist, dass Gott nicht nur ihr Objekt, sondern auch das Subjekt des Wortes der Schrift ist, durch das er in der Kraft seines Geistes hier und heute redet, wo und wann es ihm gefällt. Dadurch unterscheidet sich die Schrift prinzipiell von anderen Schriften.
In der Reformation ist es zur Vertiefung des Schriftverständnisses gekommen. Dadurch ist das überkommene Schriftverständnis in die Krisis geführt worden, vor allem aber sind davon Impulse ausgegangen, die bis heute nachwirken. Zu denken ist an die Selbstauslegung der Schrift sowie an die Klarheit der Schrift, durch die Theologie und Kirche zur Lehre ermächtigt werden. Dazu gehören hermeneutische Grundentscheidungen, die noch heute Bestand haben.
Erscheint im Mai