Gotik und Frührenaissance (Classic Reprint)
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Excerpt from Gotik und FrührenaissanceStil ist Synthese. Die Gotik ist die Syn these aller auf der Grundlage des euro paischen Einheitsstils erwachsenen völki schen Modifikationen des Zeitstils. Die erste künstlerische Auseinandersetzung der la teinischen und der germanischen Rasse hatte den ersten europäischen Einheits oder Zeit stil geschaffen. Um das Jahr 1150 begann in Frankreich die zweite Phase dieses Rassenkampfes. Der Sieg des germanischen Elements hatte sich in Deutschland mühe los vollzogen. Gleichzeitig hatte Italien durch den Anschluß an Byzanz seine La tinität gegen die vorschreitende Germani sierung seiner Rasse, seiner Kunst und seiner Kultur behauptet. In Frankreich blieb der Sieg unentschieden. Die kunstlerische Reiz barkeit der Franzosen, welche sich zwischen 1150 und 1250 in einer Fülle von Neu schöpfungen bemerkbar macht, ist die Folge dieser Unentschlossenheit. Der Süden, in welchem das lateinische Element durch die Nähe Italiens gestärkt wird, versucht einen Ausgleich zugunsten der lateinischen Rasse elemente zu finden, der Norden behauptet um so schroffer die germanische Stammes art. Der Rassenkonflikt kam mit Naturnot wendigkeit da zum Ausbruch, wo dasschwerwiegendste technische und kunst lerische Problem der Zeit lag in der Ge wölbekonstruktion. An sich ist ein spitzer Bogen nicht germanischer wie ein Rund bogen, ist das Tonnengewölbe nicht lateini scher wie das Kreuzrippengewölbe. Zur Zeit, als das Pantheon erbaut wurde, standen die Römer schon dicht vor der gotischen Kon struktion. Es frug sich aber im zwölften Jahrhundert, ob das Wölbeproblem im Sinne des lateinischen oder des germanischen Stilwollens gelöst werden sollte, ob Kreuz rippen, Spitzbogen, Strebepfeiler und Strebe bogen zum Ausdruck und Träger des ger manischen oder des lateinischen Rassestils gemacht werden sollten. In Frankreich wurde der Sieg zum Teil durch die politische Übermacht des germanischen Nordens ent schieden Deutschland ergriff die Aus drucksmoglichkeiten, welche die neue Kon struktionsweise ihm bot. Italien machte aus ihr eben das, was die lateinische Rasse mit der gotischen Konstruktion machen mußte. Es lehnte alle germanischen Rasseelemente ab, die sich an dem gotischengerüst ent wickelt hatten, und bildete die gotische Kon struktion folgerichtig im Sinn der antiken Latinität aus. Die Gotik als solche ist weder ein germanischer noch ein lateinischer Stil, sie ist der Zeitstil, welcher aber bei der völki.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
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