"Goethe è tedesco ma è anche nostro"
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Die italienische Goethe-Rezeption von 1905-1945 außerhalb eines strikt literarischen Rahmens erfuhr bisher weder im deutsch- noch im italienischsprachigen Raum eine Aufarbeitung. Jedoch besonders vor und in der Zeit des stabilisierten faschistischen Systems erlebt die Aneignung des Dichters einen Höhepunkt. Deshalb wird das aufgrund seiner Reichweite ungewöhnliche Phänomen im Buch befragt auf seine konkreten Ausprägungen in Abhängigkeit vom soziokulturellen und politischen Klima in Italien. Die literarische Rezeption Goethes manifestiert sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in frühen Werken und Übersetzungen D'Annunzios, Pirandellos und Italo Svevos, wird aber danach allein von Sibilla Aleramo, Curzio Malaparte und Guido G. Gozzano bruchstückhaft unter Verweigerung des Mythos Goethe fortgeführt. Diesem Auslaufen der literarischen Rezeption steht eine folgende Ausweitung in anderen Bereichen gegenüber: die Aneignung findet nun ihren Ausdruck auf einer Vielzahl kultureller, sich überlagernder und beeinflussender Ebenen.
Bereits die als Avantgarde neue Maßstäbe setzende Florentiner Presse (1905-1915) verbreitet ein reduziertes und einige Aspekte scharf akzentuierendes Goethe-Bild, dem in der Folge über mehr als zwanzig Jahre allein der Philosoph Bendetto Croce und der Intellektuelle Antonio Gramsci entgegenarbeiten. Nach einer starken Goethe-Verbreitung durch Neuauflagen zu Beginn der zwanziger Jahre finden sich weitere Höhepunkte einer Bezugnahme in der "Enciclopedia Italiana", in der "Accademia d'Italia", während der pompös zelebrierten Goethe-Feierlichkeiten 1932, der Schaffung des Goethe-Preises 1937, der Inauguration von Denkmälern sowie mit der ihm gewidmeten Dokumentarfilmproduktion.
Dass damit das Spektrum der Nutzung aber auch des Missbrauchs keineswegs umrissen ist, zeigt das Buch ebenso wie den Umstand, dass das kulturelle Phänomen der Inanspruchnahme eines einer anderen Nation entstammenden Dichters zur Stützung einer Gruppen- bzw. staatlicher Identität sich an einem Bruchteil goethescher Charakterzüge und Werke orientiert.
La ricezione italiana di Goethe dal 1905 al 1945 al di fuori di un contesto strettamente letterario non è ancora stata oggetto di ricerche approfondite. Ma è proprio prima e durante il fascismo che raggiunge il suo culmine. Perciò il fenomeno dell'appropriazione, singolare a causa della sua portata, viene analizzato per la prima volta in questo libro rispetto a una parte delle sue rappresentazioni tenendo presente il clima politico e socioculturale dell'epoca.
La ricezione letteraria di Goethe si manifesta all'inizio del ventesimo secolo nelle prime opere e traduzioni di Gabriele d", durante le solennità del centenario della sua morte nel 1932, con l'assegnazione del Premio Goethe nel 1937 e l'inaugurazione di monumenti in suo onore così come la sua rappresentazione nei film.
Che con questo spettro l'uso come l'abuso non sia esaurito completamente emerge da questa ricerca, come anche il fatto, che l'appropriazione di un poeta di un'altra nazione per consolidare un immagine individuale e statale si serve di una parte molto piccola di tratti del carattere goethiano e delle sue opere.
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