Goethe auf dem Strohsack
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Der junge Goethe fühlt sich als echter Naturmensch, und ein solcher sehnt sich nach Wald und Wiesen. Als er schließlich in Weimar Fuß fasst und in sein Gartenhaus weit draußen vor dem Stadttor einzieht, da versteht es sich von selbst, dass er nicht wie ein behaglicher Bürger auf weichem, mit Federn gefülltem Unterbett schlafen will. Er bettet sich auf Stroh, er schläft auf dem Strohsack. Der Strohsack steht für das hemmungslose Streben eines Aufmüpfigen, der alles Bürgerliche über den Haufen wirft - und wenn es nur eine Matratze ist.
Mit den >liederlichen Jahren< sind Goethes Anfangsjahre in Weimar gemeint und sie handeln nicht von einem halbgöttlichen Dichterfürsten, sondern von einem Aufsteiger, der rücksichtslos nach Amt und Würden strebt. Der um seiner Karriere willen Dummheiten und Gemeinheiten begeht, der selbst vor Intrigen nicht zurückschreckt, wie man sie einem Olympier nicht zutraut und die deshalb von ihm selbst mit Stillschweigen übergangen werden. Auch in den meisten Biografien, selbst in den hochgelobten, wird dieses Jahrzehnt nur ungern aufgegriffen. Und doch ist es von allen seinen Lebensabschnitten der dramatischste!
Heinz Staudinger, während seines Berufslebens als bayerischer Forstmann nicht allzu weit vom Schauplatz des Geschehens entfernt, hat auch dienstliche Berührungspunkte mit seinem Protagonisten: Goethe war als Finanzminister im Herzogtum Weimar auch zuständig für Jagd und Forst. Mit jägerischem Spürsinn ist der Verfasser den erkaltenden Spuren nachgegangen und hat Erstaunliches zu Tage gefördert. Ein anderer Goethe tritt uns entgegen, ein Goethe, wie ihn keiner kennt!
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