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glitter #04 - Die Gala der Literaturzeitschriften
Gender Studies Schweizer Ecke Neue Schweizer Literatur Schweizer Literatur Zeitschriften & MagazineAngebote / Angebote:
Vielfältig ist sie geworden: die neue Glitter. Und damit ein Gegenbeweis zu so vielem, das falsch läuft im deutschsprachigen Literaturbetrieb: Schwarze Autor*innen, People of Color, Frauen* oder Queers schreiben nicht gut genug, um im Feuilleton besprochen, um mit Förderbeiträgen und Preisen ausgezeichnet zu werden? Sind zu sehr „Nische“, um verlegt zu werden? Queere Themen gehen nur Queers etwas an?
Viel zu oft wird Stil mit Homogenität verwechselt. Der Stil von Glitter aber ist Vielfalt. Da steckt eine gehörige Menge Trotz dahinter. Oder Widerstand. Das, was Queer-Sein eben auch bedeutet: Sich der Norm nicht beugen, sondern eigene Regeln schaffen. Wo lässt sich das besser ausleben als in der Literatur?
Die Glitter besteht nicht aus einem sondern vielen Sounds. Bewusst verzichten wir auf enge thematische oder formale Einschränkungen. Wir wollen nicht vorschreiben, was geschrieben werden soll, sondern hinschauen, was geschrieben wird, was Autor*innen beschäftigt, welche Literatur unabhängig vom Verkaufsdruck erträumt wird.
Glitter ist eine kuratierte Zeitschrift mit eigenen Regeln. Regeln, die sich nicht am Markt orientieren, nicht am Erfolg anderer, sondern am Umgang mit Sprache, an der Gegenwart und an der Gesellschaft. Wir Redakteur*innen – selber Autor*innen – folgen der Utopie, dass es einen Literaturbetrieb geben kann, der mit offenen Ohren zuhört. Etwas, das wir auf der Strasse, an Lesungen und online viel öfter erleben, als es uns der weiss und heteronormativ institutionalisierte Diskurs weismachen will.
Die ausgewählten Texte sind eine Mischung aus gezielt angefragten und auf gut Glück zugesandten Texten. Sie alle sind queer – was die Perspektive der Texte und / oder die Perspektive der Autor*innen betrifft.
Mit Glitter wollen wir dazu beitragen, dass sich endlich auch im deutschsprachigen Raum durchsetzt, was eigentlich seit jeher klar ist: Literatur lebt vom Unbekannten. Sie kann Brücken bauen. Zwischen den sieben Komma sieben Milliarden Welten dieser Welt.