Glenn Brown: And Thus We Existed
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In den Gemälden von Glenn Brown führt die Farbe ein Eigenleben. Aus Pinselstrichen werden verwobene farbige Bänder, die Figuren lose umschreiben, in surrealistische Trugbilder auflösen und wieder zusammenschnüren. In Browns Zeichnungen ist es die Linie, die frei flottierend oft zwei oder drei Figuren übereinander projiziert und so "das schizophrene Selbst" beschreibt. In seinen Skulpturen wiederum wächst die Farbe in den Raum: Pinselstriche, die sich auf der Flucht vor der Fläche auf Bronzefigurinen auftürmen und diese zu ersticken drohen. In all seinen Arbeiten geht Brown von Vorlagen früherer Kunstwerke aus, "aber mein strenger, fotorealistischer Prozess, den ich bis vor kurzem verwendet habe, ist größtenteils Vergangenheit". In den neuen Bildern sind die Figuren verfremdet, verstümmelt, digital bearbeitet, mit geradezu brodelnden Farbverläufen überzogen. Brown arbeitet mit der Geschichte der Malerei, bedient sich bei Raffael, Boucher, Delacroix, Baselitz - Künstlern, aus deren unverwechselbarer Handschrift er neue Möglichkeiten gewinnt. Das Buch zeigt Arbeiten einer Doppelausstellung bei Max Hetzler in Berlin sowie einer Schau im Musée National Eugène Delacroix in Paris. Ein Essay der Kunsthistorikerin Dawn Ades beleuchtet Browns Strategien der Appropriation und Parallelen zum Surrealismus oder der spiritistischen Malerei von Georgiana Houghton. Der Künstler selbst offeriert in einem Gespräch tiefe Einblicke in seine Herangehensweise und die Entwicklung des neuen Werks.
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