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Gleichgewichts- und Wachstumsformen von Kristallen

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Die Frage nach der au13eren Form, d. h. nach der Tracht und dem Habi­ tus eines Kristalles, steht im Mittelpunkt aller Erorterungen iiber die Bil­ dung und das Wachstum kristalliner Phasen. Dariiber hinaus werden durch diese Frage zahlreiche Probleme der Physik und Chemie der Festkorper und deren Grenzflachen beriihrt. Durch das Thema vorliegender Schrift ist bereits zum Ausdruck gebracht, da13 das Habitus-Tracht-Problem wachsender Kristalle auf der Grundlage der durch J. W. GIBBS (1878) definierten Form minimaler Oberflachen­ energie zu erortern ist. Schon CURIE (1885) und WULFF (1901) hatten ver­ sucht, diese Form als Schliissel zum Verstandnis von Wachstumsformen zu betrachten. Die Annahme, daB auch ein wachsender Kristall diese Begren­ zungsart anstrebt, ist jedoch nicht zutreffend. Die Form minimaler Ober­ flachenenergie entsteht nur im Gleichgewicht zwischen Kristall und um­ gebender Phase (z. B. Dampf, Losung, Schmelze), sie wird daher als Gleich­ gewichtsform bezeichnet. Es ist insbesondere das Verdienst von STRANSKI und KAISCHEW, den Zusammenhang von Gleichgewichts- und Wachstumsformen unter ideali­ sierten Voraussetzungen geklart zu haben. Diese "Oberlegungen bilden einen wesentlichen Bestandteil der durch KOSSEL, STRANSKI und VOLMER entwickelten allgemeinen Theorie des Kristallwachstums [vgl. STRANSKI (1949, 1950) und KNACKE und STRANSKI (1952)].
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