GI ¿ 10. Jahrestagung
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Denn eben 10'0 Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein". (Goethe, Faust) Gut 10 Jahre nach Einfiihrung des Begriffs "Software Engineering" wird noch vieler orts das Fehlen einer Methodologie fiir diese Disziplin beklagt (vgl. z.B. /WED 79/). Grundlage jeder Methodologie ist eine einheitliche, umfassende, allgemein anerkannte Begriffswelt. Die Stellung des Software-Ingenieurs zu seiner Begriffswelt laBt sich aber vielfach noch am ehesten durch das einleitende Zitat charakterisieren: Fehlende oder vermeintlich fehlende Begriffe werden durch Worte ersetzt, die sich mehr oder weniger zufallig "einstellen", wo und wann immer sie gebraucht werden. Die Folge ist ein wild wucherndes, selbst von Eingehweihten oft schwer zu durchdrin gendes Begriffsdickicht. Als beredtes Zeugnis fiir die z.Z. noch herrschende Begriffs-Unsicherheit seien eini ge Beispiele aufgefiihrt: - eine Fiille von sogenannten "software life cycles", - £line Vielzahl von Dokumentations-Vorschriften ("Rahmen-Spezifikation", "Entwick lungs-Dokumentation", "ProzeB-Organisation") bei DV-Herstellern, -Entwicklern und -Anwendern, haufig mehrfach unter dem gleichen Dach miteinander koexistierend und konkurrierend, unterschiedliche Interpretationen von Begriffen wie "System", "ProzeB", "Spe- fikation", "Implementierung", "Verifikation", "Validation", "Planung", "Organi sation" etc.
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