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Die Erdbeben vom 5. Juni 1688 und 14. März 1702 in Benevent sind Ausgangspunkt einer multiperspektivischen Analyse, die den mentalen, politischen und sozial-ökonomischen Bewältigungsanstrengungen der kommunalen und kirchenstaatlichen Eliten im Bezugsfeld der Verwirklichung von Herrschaft an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert nachgeht. Eine Einordnung der Erdbeben innerhalb der religiösen und naturwissenschaftlichen Deutungsangebote der Zeit durch die herrschenden Eliten erweist diese als persönliche Standortbestimmung innerhalb der Gesellschaft, die in der Person des damaligen Erzbischofs von Benevent, Kardinal V.M. Orsini, dem späteren Papst Benedikt XIII., eine dezidiert politische Botschaft enthält: Orsini wird während des Erdbebens 1688 wundersam durch den Hl. Filippo Neri errettet, um die Kirche und Kommune von Benevent zu retten. Dieser von Orsini formulierte Herrschaftsanspruch wird mit Hilfe des für die Kirchenstaatsforschung formulierten mikropolitischen Ansatzes in Bezug auf die Bewältigungsbemühungen der kirchenstaatlichen Administration analysiert und bestätigt. Eine Kostenbilanz der Erdbebenbewältigung für die Apostolische Kammer, die Bürger und die Kommune von Benevent spezifiziert die finanziellen und damit einhergehenden politischen Folgen der Erdbeben, aus denen Erzbischof Orsini zumindest in der zeitgenössischen Historiographie als »Retter von Benevent« hervorgeht. Benevent« hervorgeht.
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