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Geschwisterposition und Persönlichkeitsentwicklung

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Inhaltsangabe:Einleitung: Innerhalb der Persönlichkeitspsychologie unterscheidet man eine Vielzahl an Theorien, die ¿ jeweils verschiedenartige Schwerpunkte setzend ¿ die Entstehung von Besonderheiten des einzelnen Menschen zu erklären versuchen: Sind es erbliche Faktoren, unbewußte Antriebe, oder ist es das soziale Umfeld eines Menschen, seine mitmenschlichen Beziehungen, die den Menschen zu bestimmten Handlungen motivieren und sein Erleben bestimmen? In dieser Arbeit soll die Bedeutsamkeit der den sozialen Faktoren zugehörigen Variable der Geschwisterposition hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung diskutiert werden. Anlaß für die Wahl der Thematik war nicht nur die wiederholte Auseinandersetzung mit dieser und das dadurch steigende Interesse im Laufe meines Studiums, sondern auch meine persönliche Situation als zweitgeborene von vier Töchtern. Schon in Märchen und Mythen aller Völker, in Volksbräuchen, Legenden und Sagen finden stereotype Vorstellungen über Geschwisterpositionen ihren Ausdruck. Auch in der Bibel seien ¿ausgezeichnete Beschreibungen¿ von Geschwisterkonstellationen auszumachen, ¿die mit unserer Erfahrung genau übereinstimmen ¿ so zum Beispiel die Geschichten von Joseph, David, Saul usw.¿. Von jeher wurden Motive und Beobachtungen aufgegriffen und gestaltend verarbeitet. Zumeist diente die Darstellung der Geschwisterbeziehung dabei der Verdeutlichung allgemeinerer Fragen des Lebens und Zusammenlebens, wobei die einzelnen Geschwistertypen bestimmte menschliche Seins- und Verhaltensweisen, somit verschiedene Charaktere verkörpern sollten. Demnach unterscheiden sich häufig im Märchen die ¿Rolle des jüngsten (Nesthäkchen) und die Rolle des ältesten (Führungsrolle) Geschwisters¿ deutlich. Die Annahme also, daß das Aufwachsen mit einer Geschwisterschaft, aber auch die Position innerhalb dieser, die Persönlichkeitsentwicklung und das spätere Leben eines Menschen beeinflußt, ist in den Überzeugungen der Völker verankert. Entgegen dieser frühen Erkenntnis wurde der Geschwistereinfluß in der Familien- und Erziehungsforschung lange Zeit unzureichend gewürdigt. Alfred Adler stellte in den 30er Jahren als erster Hypothesen über Konstellationseffekte auf: Die Geschwisterposition verursache die Ausbildung bestimmter Persönlichkeitseigenschaften, wobei er betont, daß nicht die Rangposition eines Kindes die entscheidende Rolle spielt, sondern die damit verbundene Situation in der Familie, in die es hineingeboren wird und vor allem deren [...]
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