Geschichtsdrama der Frühen Neuzeit 1495-1773
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Die Studie verfolgt literaturtheoretische und historiographische Ziele: Sie formuliert und begründet erstens einen neuen, systematisch gefaßten Begriff "Geschichtsdrama", der unabhängig von historischen Geschichtsvorstellungen konzipiert ist. Er bietet sich deshalb prinzipiell genauso für eine Untersuchung vormoderner Geschichtsdramen wie historischer Dramen der Goethezeit und nach dem Historismus an. Zweitens stellt die Studie die Entwicklung des Geschichtsdramas vom Humanismus bis zur Aufklärung dar, wobei ein Schwerpunkt im 17. und frühen 18. Jahrhundert liegt. Das Geschichtsdrama der Frühen Neuzeit zeichnet sich durch eine vielschichtige Präsentation der Geschichte aus, die in den Texten selbst und ihren Paratexten (Anmerkungen im Barockdrama, Vorreden, Nebentexten usw.) reflektiert wird. Als historisch jeweils neu gestelltes Problem erweist sich in den Dramen und dramentheoretischen Diskursen die Präsentation und Begründung von "historischer Wahrheit", die hier im Rekurs auf kulturgeschichtliche Kontexte, zeitgenössische Historiographien und Geschichtstheorien diskutiert wird. Die Studie stellt die erste umfassende literaturgeschichtliche Erfassung und Darstellung des Geschichtsdramas der Frühen Neuzeit dar, sie enthält darüber hinaus umfangreiche Einzelanalysen von zentralen Dramen des 16. bis 18. Jahrhunderts (etwa von Frischlin, Sachs, Gryphius, Lohenstein, Gottsched, Lessing und Klopstock).
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