Gesammelte Werke in vier Bänden
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Die im dritten Band gesammelten Erzählungen der Marieluise Fleißer aus den Jahren 1923 bis 1972 sind das Pendant zu ihren Dramen. Es sind kurze intensive Studien über das schwierige Glück und die Nötigungen des Lebens. Als 1929 die erste Sammlung erschien, schrieb Walter Benjamin: »Diese Frau bereichert unsere Literatur um das seltene Schauspiel ganz unverbohrten provinzialen Stolzes. Sie hat einfach die Überzeugung, daß man in der Provinz Erfahrungen macht, die es mit dem großen Leben der Metropolen aufnehmen können, ja sie hält diese Erfahrungen für wichtig genug, um ihre Person und ihre Autorschaft an ihnen zu bilden ... Der aufsässige Dialekt, der die Heimatkunst von innen heraus sprengt, ist nur die eine Seite des sprachlichen Könnens, das in diesen Novellen steckt. Es gibt da nämlich noch eine Verstiegenheit: die namenlose Verwirrung nämlich, mit der das volkstümliche Sprechen sich auf den Weg macht, die Stufen der sozialen Redeleiter hinanzuklimmen, das >feine<, >gehobene< Deutsch der herrschenden Klassen zu sprechen. Diese Verwirrung, diese hochstaplerische Schlichtheit ist hier ein Kunstmittel ersten Ranges geworden.«
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