Genja Jonas
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GenjaJonasAm Montag, 13. Mai 2013, 18 Uhr, präsentierte der KUNSTBLATT-Verlag Dresden im Stadtarchiv Dresden die Monografie über Genja Jonas (1895-1938), eine in ihrer Zeit sehr bekannte Dresdner Lichtbildnerin. Die Buchvorstellung erfolgte wenige Tage nach dem 75. Todestag der Fotografin.Genja Jonas, 1895 in Rogasen/Posen als Tochter eines jüdischen Zigarrenhändlers geboren, führte ab 1918 ein Atelier in der Bürgerwiese 6, Dresden-Altstadt. Hier entstanden Kinderfotografien, die sie weit über Dresden hinaus bekannt machten. Nach ihrem frühen Tod im Jahre 1938 verkaufte es ihr Ehemann, der Dresdner Schriftsteller Alfred Günther, an die Fotografin Charlotte Rudolph. Mit der Zerstörung durch die Bombardements im Februar 1945 ging auch der überwiegende Teil des fotografischen Nachlasses von Genja Jonas für immer verloren.Große Bekanntheit erlangte Genja Jonas durch eine eigene Art der Kinderbildnisse sowie durch Porträts bekannter Zeitgenossen und Kunstschaffender, die in Dresden lebten oder zeitweilig dort wirkten, wie Kurt Schwitters, Gret Palucca, Fritz Reiner, Theodor Däubler, Adolf Wohlbrück, Joachim Ringelnatz, Walter Peterhans und Erich Haenel. Aber auch internationale Größen, wie den russischen Opernsänger Fjodor Schaljapin und den syrischen Künstler Jussuf Abbo, setzte sie in Szene. Ebenfalls einen Namen machte sich Genja Jonas als Tanzfotografin, u.a. mit Tanzstudien von Sent M¿Ahesa und Hilde Schlieben. Von besonderer kulturhistorischer Bedeutung sind ihre Tanzfotografien von Gret Palucca.In dieser Monografie wird auch verdeutlicht, welche künstlerischen und gesellschaftlichen Schnittpunkte sich in einem Dresdner Künstlerhaushalt wie dem von Genja Jonas ergaben. Allein die Ansammlung an Fotos von Dresdner Kunstschaffenden vermittelt eine Ahnung vom niveauvollen Dresdner Kulturbetrieb der 1920er- und frühen 1930er-Jahre.Mit dieser ersten Werkschau zu Genja Jonas' fotografischem Schaffen soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die einst so bekannte und bewunderte Lichtbildnerin wiederzuentdecken. Stellvertretend für viele andere jüdische Fotografinnen und Fotografen soll ihr so auch der ihr gebührende Platz im kulturellen Gedächtnis der Stadt eingeräumt werden, aus dem sie durch die Nationalsozialisten und deren wirksam verbreiteten Zeitgeist verdrängt wurde.
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