Gemeinbesitz in den Tessiner Alpen
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Die Exzesse der neoliberalen Wirtschaftsform weltweit und die nah erlebbaren negativen Folgen der Privatisierung wichtiger Infrastrukturen haben die Diskussion über den möglichen Beitrag kollektiv verwalteter Institutionen zu einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Entwicklung befeuert.
Landwirtschaftliche Commons - Institutionen des selbstverwalteten Kollektivbesitzes - waren in Europa bis zu Beginn der industriellen Revolution weit verbreitet. Sie wurden danach im Verlauf des Siegeszuges der kapitalistischen Wirtschaft und ihrer liberalen Kodifikation weitgehend verdrängt. Nachfolger davon sind jedoch im alpinen Raum bis heute erhalten geblieben und haben sich kleinräumlich und je nach regionalen Kontexten
unterschiedlich weiterentwickelt.
Pedrina geht am Beispiel eines alpinen Common im Schweizer Kanton Tessin der Frage nach, ob es heute noch der traditionellen Aufgabe des Erhalts seiner Ressourcen für die kommenden Generationen nachkommen kann und was aus seiner seit dem 13. Jahrhundert ununterbrochen währenden Geschichte bezüglich der Verwaltung des Gemeinbesitzes in Hinblick auf neue kollektive Projekte zu lernen ist.
Es werden insbesondere die staatlichen Zentralisierungsprozesse der letzten Jahrzehnte sowie der immer wieder auszuhandelnden Spielraum für lokale Autonomie, die Grundbedingung für die Motivation der Commoners zur Partizipation ist, dargestellt.
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