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Einmal noch verspätete Gäste willkommen heißen, dann endet Lisas Arbeitsleben. Die frühpensionierte Hotelfachfrau freut sich auf die große Wende, eine Reise nach Kanada, auf ihren verwilderten Garten und ein Leben, in dem sie sich neu erfinden muss. Doch bevor Lisa aufbrechen kann, will sie endlich Antworten finden auf bedrängende Fragen nach ihrer Herkunft und den vertrackten Familienverhältnissen. Unterstützung erhofft sie sich dabei von Stern der eigentlich Ernst heißt, und Lisas gut neunzehn Jahre älterer Halb- oder Dreiviertelbruder ist. Die trennenden Jahre spielen eine Rolle, eine große Rolle, denn in ihrer Familie ist viel geschehen. Während Stern die gemeinsame Reise ins Tessin für eine Fahrt ins Blaue hält, plant Lisa eine Expedition in die dunkle Landschaft der Familiengeschichte.
Sie dreht und wendet Stern, will verstehen, wer der kauzige alte Mann ist und wer seine Mutter war. Die nicht ihre Mutter ist. Und was ist mit dem anderen früh verstorbenen Halb- oder Dreiviertelbruder Walter, den sie nur als verblassende, stets verborgene Fotografie kennt?
Viel Zeit bleibt nicht mehr, um die Geheimnisse einer Familie zu lüften, die sich im Schweigen eingerichtet hat. Bald schon wird Stern endgültig verschwinden. Und während Lisa versucht, Stern näherzukommen und die alten Rätsel zu lösen, wird sie schon von einem neuen Rätsel überrascht. Das Rätsel hat einen Namen, Sanders heißt der Mann, der ihr Leben am Wendepunkt vollends in Unordnung zu bringen droht. Doch dann geschieht zum Glück ein Unglück.
Das neue Buch von Theres Roth-Hunkeler beruht auf einer wahren Begebenheit, und überschreitet sie zugleich durch eine vielstimmige Komposition aus Dokumentation, Mutmaßungen und Fiktion. Entstanden ist ein fesselnder und berührender Roman über die Wirkungsmacht der Vergangenheit und den Mut, Fragen zu stellen.
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