Gedanken während der Zeit des Krieges (1915) und weitere Texte zum Weltgeschehen (1917-1921)
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Bisher waren die 1915 erschienenen Gedanken während der Zeit des Krieges im Band GA 24 enthalten. Da dieser dreiteilige Essay ursprünglich als selbstständige Schrift erschienen ist und als solcher ihr eigentlich auch eine eigene Bandnummer innerhalb der Gesamtausgabe zugeordnet ist, wurde diese Schrift im Rahmen der Neuauflage von GA 24 aus diesem Band ausgegliedert und bildet nun den ersten Teil des neuen Bandes GA 19. In einem zweiten Teil des Bandes folgen die weiteren in der Abteilung zum Weltkriegsgeschehen im bisherigen Band GA 24 enthaltenen Texte: Die Besprechung eines Buches über den Ausbruch des ersten Weltkrieges, die Memoranden von 1917, in welchen erstmals der Gedanke der sozialen Dreigliederung als Ausweg aus der Kriegssituation für Regierungskreise in Deutschland und Österreich-Ungarn formuliert wurde, das Vorwort zur 1919 schon gedruckten, dann aber verhinderten Publikation der Erinnerungen Helmuth von Moltkes sowie das Interview Jules Sauerweins mit Rudolf Steiner, das 1921 in der französischen Zeitschrift Le Matin erschien.
Die Memoranden von 1917 erscheinen im Band GA 19 erstmals ungekürzt, die Texte wurden mit den im Rudolf Steiner Archiv befindlichen Manuskripten verglichen, einige Fehler bereinigt. Die Hinweise wurden überarbeitet. Im Anhang des Bandes findet sich die französische Originalversion des Matin-Interviews. Abbildungen von Buchcovers und Manuskripten runden den Band ab.
Die Gedanken während der Zeit des Krieges wollten ein anderes Deutschlandbild als das des barbarischen Kriegsverursachers zeigen, anknüpfend an große Persönlichkeiten des Kulturlebens. Im Unterschied zu anderen Werken wurden sie von Rudolf Steiner nach 1915 nicht mehr neu aufgelegt, ja, er wehrte sich offenbar auch selbst dagegen, wie er in verschiedentlich sagte (z.B. im Vortrag vom 10. November 1918, GA 185a, S. 46f.), da sie nicht auf das erhoffte Verständnis stießen. In den Memoranden von 1917 formulierte er dann die seiner Meinung nach aus der verfahrenen Situation herausführenden Gedanken, den sozialen Organismus in drei Glieder aufzuteilen: Rechtswesen, Wirtschaftswesen und kulturelles Leben, die gesondert verwaltet werden sollten, durch die Trennung von Kultur- und Rechtsleben sollten zum Beispiel die Nationalitätenkonflikte beigelegt werden und dadurch aus Mitteleuropa ein positiver Impuls wirken und den Frieden ermöglichen.
Mit dem neuen Band GA 19 liegen nun die schriftlichen Äußerungen Rudolf Steiners zur Weltkriegsproblematik thematisch sinnvoll zusammengefasst in einem Band vor. Zusammen mit den in GA 24 enthaltenen Texten zur Dreigliederung des sozialen Organismus ermöglicht er einen Einblick in die Entwicklung von Rudolf Steiners politischem Denken und Wirken.
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