Geben und Nehmen
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Geben und Nehmen sind Grundpfeiler der menschlichen Kultur, da sich durch diese Aktionen ein besonderes Nahverhältnis zwischen den Beteiligten manifestiert. Melanie Maier zeigt, wie dies in der römischen Kaiserzeit auf Münzen, Reliefs und Medaillons ins Bild gesetzt wurde und wie diese Darstellungen das Verhältnis des Kaisers zum Volk, zu Personifikationen und Gottheiten sichtbar machen. Die Position des Kaisers wandelt sich je nach Interaktionspartner: Dem Volk gegenüber tritt er als großzügiger Geber auf, bei Interaktionen mit Personifikationen kann er sowohl Geber als auch Empfänger sein. Nur beim Gabentausch mit Gottheiten ist er als Empfänger gekennzeichnet. Da Gabentausch reziprok verläuft und der Geber vom Empfangenden eine Erwiderung der Gabe oder zumindest Dank erwartet, steht der Empfänger in der sozialen Hierarchie niedriger. Entsprechend werden verschiedene Rollen des Kaisers sichtbar: vom großzügigen Spender zum Vertrauten der Götter, von denen er Gaben empfängt.
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