GameOver 23.01.2020
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Das Buch gewährt einen tiefen Einblick in das Leben und meine Sucht. Minutiös beschreibe ich meine Kindheit, meine Wettsucht und den Alltag im Gefängnis. Meine Kindheit verläuft zwar nicht wie im Bilderbuch, meine Eltern trennten sich, meine Mutter ist Alkoholikerin und mein Vater stirbt früh, doch in meiner Großmutter finde ich immer wieder familiären Halt. Es war ein Kick gewesen zu versuchen, mit immer höheren Einsätzen die Verluste wieder gut zu machen. Auch, wenn diese Strategie niemals aufgegangen ist. Heute ist mir klar: ¿Am Ende gewinnt immer der Anbieter. Dass die Spielsucht im Strafrecht bisher nur wenig Berücksichtigung findet, ist ein weiteres Thema ¿Ich erwarte von unserer Politik, dass das pathologische Glücksspiel irgendwann einmal in unserem Strafrecht Anerkennung finden wird. Es gibt viele unseriöse Angebote um junge Menschen ins Wetten und damit in die Sucht zu locken. ¿Ich wünsche niemandem auf dieser Welt selbiges, wie es mir widerfahren ist.¿ Die Zeit alleine in der Zelle hat mir die Augen geöffnet. Gerade die Passagen über das Leben im Gefängnis sind in meinem Buch besonders intensiv geschildert. Denn sie sind aus dem Blickwinkel eines Menschen geschrieben, der noch nie mit Gefängnissen zu tun hatte. Der Corona-Lockdown erwischte mich voll. Monatelang konnte ich meine Familie nicht sehen, weil jeglicher Besuch im Gefängnis verboten war. Diese Zeit ist sehr hart gewesen. Einige Jahre muss ich noch Schulden begleichen, bis irgendwann ein Schlussstrich gezogen werden kann. Wer mit mir spricht, der spricht mit einem Mann, der geradezu erleichtert wirkt. Erleichtert darüber, dass ich endlich offen zu meiner Sucht stehen kann. Sie hat dadurch die Gewalt über mich verloren. ¿Meine Inhaftierung kam, so blöd es klingen mag, für mich genau zum richtigen Zeitpunkt.¿
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