Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst 1819 - 1901
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Dies ist die Biographie eines Mannes aus fränkischem Uradel, der die Geschicke der deutschen Politik ein halbes Jahrhundert in hervorragenden Positionen mitbestimmt hat, als Reichsabgeordneter, als deutscher Botschafter in Paris, als bayerischer Ministerpräsident, als Statthalter in Elsaß-Lothringen und schließlich als dritter Kanzler nach Bismarck und Caprivi, Kanzler in einer Zeit (1894¿1900), in der sich die Weichen stellten zwischen der Bismarckzeit und dem Ersten Weltkrieg: Tirpitz und die Flottenpolitik, die Krüger-Depesche und der Beginn des chinesischen Abenteuers sind nur Stichworte.
¿Kanzler mit Führungsschwäche¿ ¿ zuletzt war er nur noch eine Spottfigur, für die Presse und für die eigentlichen Macher deutscher Politik in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Ein alter Mann, den man als 81-jährigen fast aus dem Amt tragen musste. Ein Mann, den der Kaiser mit ¿Onkel Chlodwig¿ anredete, den er aber in absentia einen ¿alten Gummibaum¿ genannt haben soll.
Hohenlohe war kein Tatmensch. Seine Stärken ruhten vielmehr in der Vornehmheit seines Charakters, in seiner standesbewussten Haltung ¿ ein hochkultivierter und ehrenhafter Grandseigneur blieb er bis zuletzt, Angehöriger einer schon damals fast verschwundenen Zeit. Über der gesamten Politik Hohenlohes schien das Wort ¿Ruhe ist die erste Kanzlerpflicht¿ zu stehen, als sei er geradezu der natürliche Gegenpol zu der Impulsivität und Sprunghaftigkeit des jungen Kaisers gewesen. Vielleicht ist es gerade dieses Ruhig-Beharrende im politischen Wirken Hohelohes, das dem Biographen die Gelegenheit gibt, kontrastierend einen tiefen Einblick in eine wichtige politische Umbruchzeit zu eröffnen.
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