Fünf Wege zu Gottes Existenz?
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1.5, Universität Basel (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Während Gottesbeweise gegenwärtig ausserhalb der römisch-katholischen Kirche und der philosophischen Theologie vermutlich keine sonderliche Relevanz mehr aufweisen, ist der Streit um die Existenz Gottes gerade durch neue atheistische Publikationen wie jene von Richard Dawkins auch öffentlich wieder aufgeflammt. Zwar ist dieser Streit in den angelsächsischen Print- und Internetmedien stärker repräsentiert als in den deutschsprachigen, die eigentliche Streitfrage dürfte indessen nicht davon abhängig sein. Daher lohnt es sich aus philosophischer Sicht, sich auch heutzutage mit Gottesbeweisen zu beschäftigen.
Denn rationale Gottesbeweise wie die sog. "Fünf Wege" von Thomas von Aquin sind - da sie philosophische Beweise sein sollen - mit dem Anspruch ahistorischer Gültigkeit verbunden. Sie sollten also heutzutage genauso überzeugend sein wie im 13. Jahrhundert, als sie formuliert worden sind.
Ob dies tatsächlich zutrifft, überprüft die vorliegende Arbeit. Da solche Beweise durchaus auch heute noch in der Debatte eingesetzt werden, ist eine kritische Betrachtung dieser Beweise deutlich angezeigt. Dabei wird systematisch orientiert vorgegangen und nicht historisch, ohne aber deshalb die Wichtigkeit eines gewissen historischen Grundverständnisses der scholastischen Lebenswelt von Thomas von Aquin bestreiten zu wollen. Deshalb werden einige der für die gegebene Aufgabenstellung relevanten Aspekte der Philosophie von Thomas von Aquin im historischen Kontext dargestellt. Der wesentliche Teil der Arbeit bildet aber die kritische Prüfung der Gottesbeweise und ihre argumentative Bewertung.
Im Verlauf dieser Prüfung wird herausgearbeitet, dass obwohl die Beweise nicht in einem strikten Sinne widerlegt werden können, sie doch von erheblichen philosophischen Voraussetzungen abhängen und daher nicht "selbstgenügsam" sind, also niemanden rational zu überzeugen vermögen, der nicht diesen philosophischen, meist metaphysischen Voraussetzungen (bereits) zustimmt. Dies wirft auch die Frage auf, ob ernsthaft von Gottes"beweisen" gesprochen werden kann, die Arbeit thematisiert deshalb abschliessend, ob es akkuratere Beschreibungen für diese "Argumentationen für Gott" geben könnte. Wenngleich dadurch aufgezeigt werden kann, dass die Rationalität solcher Argumentationen gerade in prudentiell-subjektiver Hinsicht nicht bestritten werden kann, ändert dies für das Endresultat jedoch wenig: Die aquinischen Beweise als objektive, ahistorisch gültige Beweise scheitern.
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