Fruchtbringende Gesellschaft (1617-1680). Hundert Jahre nach der Reformation
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Die Fruchtbringende Gesellschaft entstand 1617 nach italienischem Vorbild als erste und größte deutsche Sprachakademie. Hundert Jahre nach Luthers Reformation hatten sich die christlichen Mächte im Konfessionalismus von Gegenreformation, Kalvinismus und lutherischer Orthodoxie verrannt. Unabwendbar drohte bereits der Dreißigjährige Krieg, aber wie zum letzten Abwehrversuch fanden sich kalvinistische und lutherische Fürsten und Hofleute aus Anhalt und Sachsen-Weimar zu einem kulturellen Großprojekt zusammen, das mittels der deutschen Sprache das Reich politisch und religiös reformieren und befrieden wollte: "Wie im ganzen Reich ein einträchtige Sprach, eine einträchtige Regierung, und endlich auch eine einträchtige Religion bequem einzuführen, und friedlich zu erhalten sei." Die Fruchtbringende Gesellschaft unternahm es, die Führungsschichten aller Bekenntnisse und Parteien zur Regulierung und stilistischen Pflege der deutschen Sprache zu vereinigen und auf allen Gebieten die deutsche Kultursprache über Luther hinaus zu entwickeln und ihre Eintracht zu fördern.
Die hier versammelten Beiträge aus der Wolfenbütteler Arbeitsstelle für die Edition der Quellen der Fruchtbringenden Gesellschaft präsentieren ein umfassendes Bild dieser Sprachakademie, erläutern bisher meist unbekannte Aspekte und legen Zeugnis ab von 30 Jahren Forschungsarbeit. Reich kommentiertes Abbildungsmaterial ergänzt den Band.
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