Friedliche Zeiten
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Die 60er Jahre: mitten im Frieden überall kalter Krieg, in den Wohnungen, auf den Straßen, zwischen Geschlechtern und den Lebensentwürfen. Mit sicherer Hand legt Birgit Vanderbeke die Trümmer frei, auf denen die Rohbauten unserer heutigen deutschen Wirklichkeit errichtet worden sind.
Der Krieg ist lange vorbei und trotzdem noch überall. Für drei Ostkinder im Westen ist er ein unheimliches Gerücht. Der Vater mochte am Osten, daß sie mit dem Sozialismus versucht hatten, die Mutter am Westen, daß sie es war, die jetzt die Schlüssel verschwinden lassen konnte. Ob sie sich aber endlich scheiden lassen, ist noch die Frage.
Die Mutter hat immer Angst. Besonders daß der Vater abhauen könnte. Manchmal geht er abends weg. Dann will die Mutter sterben. Keine Angst, Kinder, sagt sie, ich nehme euch mit. Wenn die beiden Mädchen im Bett liegen, denken sie nach, wie sich das verhindern ließe. Das und der dritte Weltkrieg. Doch dann gibt es eine Aufregung "von der Art, die im Dunkeln anfängt und im Hellen nicht wieder aufhört."
Eine schnelle, mitreißende Erzählung, zu Erschrecken komisch, präzise erzählt, eine raffiniert gewobene, gültige Geschichte aus einer deutschen Kindheit.
Vanderbeke at her best: Mit ihrem neuen Buch knüpft de Autorin an ihre Erfolgstitel Das Muschelessen und Gut genug an.
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